Rente wurde weiter gezahlt Bürgermeister lag mehrere Jahre tot in der Wohnung

CUXHAVEN/OVELGÖNNE · Einen tragischen Fall hat die Polizei in Cuxhaven aufgedeckt: Mehrere Jahre lang lag der ehemalige Bürgermeister Klaus-Dieter Fossgreen tot in seiner Wohnung. Die Witwe informierte niemanden über den Tod - und die Rente wurde weiter gezahlt.

Mehrere Monate lang stand die Polizei in Cuxhaven vor einem Rätsel: Wo ist Klaus-Dieter Fossgreen? Seit 2012 wurde der ehemalige Bürgermeister vermisst, im Dezember vergangenen Jahres stellten seine Kinder dann eine Vermisstenanzeige.

Jetzt fanden Beamte den damals 78-Jährigen tot in seiner eigenen Wohnung im Ovelgönner Stadtteil Strückhausen. Aber auch das gibt Rätsel auf: Warum hat niemand von dem Tod erfahren? Wie ist Klaus-Dieter Fossgreen gestorben und vor allem: Welche Rolle spielt die Witwe?

Für einen Tötungsdelikt gibt es keine Hinweise, trotzdem ermittelt die Polizei wegen Betrugsverdacht. Denn Fossgreen erhielt weiterhin seine Rente. Und auch die Kinder versuchten mehrfach, den Vater mit Briefen zu kontaktieren - ohne Erfolg.

Schon einmal im Visier der Ermittler war laut "NDR" die Ehefrau des damaligen Bürgermeisters. Als Fossgreen als vermisst gemeldet wurde, verstrickte sie sich bei der Befragung der Polizei in Widersprüche und weigerte sich, Auskünfte über ihren Mann zu geben. Nach "Bild"-Informationen soll sie außerdem die Briefe der Kinder abgefangen haben.

Leiche von #Cuxhavens Ex-Bürgermeister Fossgreen in #Ovelgönne gefunden. Er galt seit Jahren als vermisst. http://t.co/DAUbN9JvgH

NDR Reporter (@NDRreporter) 30. März 2015Ob die Witwe die Rente ihres Mannes kassierte, prüfen die Ermittler derzeit. Die 65-Jährige lebte gemeinsam mit Fossgreen in einem Reihenhaus nahe der Kirche.

Laut NDR meldete sie sich vor etwa zwei Jahren - Monate, nachdem der Bürgermeister das letzte Mal gesehen worden war - aus Ovelgönne ab.

Dass der Tod eines ehemaligen Bürgermeisters so lange unbemerkt bleiben kann, wundert auch Ovelgönnes Bürgermeister Christoph Hartz. Offenbar soll der Mann neben seiner Familie kaum soziale Kontakte gehabt haben.

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