Geheime Informationen gekauft 18 Monate Bewährungsstrafe für "Sun"-Reporter

LONDON · Für den Kauf vertraulicher Informationen bei einem Polizisten ist ein Reporter des britischen Boulevardblatts "Sun" zu einer Freiheitsstrafe von 18 Monaten auf Bewährung verurteilt worden.

Der heute 41-Jährige hatte zwischen 2008 und 2011 mehr als 22.000 Pfund (30.600 Euro) an einen Beamten gezahlt, der am Londoner Flughafen Heathrow in einer Anti-Terror-Einheit im Einsatz war. In dieser Zeit hatte der Polizist ihm 38 Geschichten und Informationsschnipsel verkauft.

Der Journalist habe sich damit der Beihilfe und der Anstiftung zum Amtsmissbrauch schuldig gemacht, entschied ein Londoner Gericht und verurteilte ihn am Freitag. Das Urteil war das erste gegen einen Journalisten in einer Reihe von ähnlichen Verfahren. Die Praxis, für Informationen zu bezahlen, sei nicht an sich anstößig, sagte Richter Timothy Pontius. Sie dürfe aber nicht dazu führen, dass Amtsinhaber das in sie gesetzte Vertrauen missbrauchten. Der Polizist war bereits im vergangenen Jahr zu einer Haftstrafe verurteilt worden.

Aufgeflogen war der Handel mit Informationen im Rahmen einer groß angelegten, unabhängigen Untersuchung zu unrechtmäßigen Zahlungen an Polizeibeamte. Im Zuge der Ermittlungen wahren mehrere Dutzend Verdächtige festgenommen worden, darunter zahlreiche Journalisten.

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