Mordprozess in Traunstein 18-Jährige erkennt Messerstecher im Gericht

Traunstein · Die vor neun Monaten in Bad Reichenhall niedergestochene und lebensgefährlich verletzte junge Frau hat den Angeklagten im Gerichtssaal eindeutig als Täter identifiziert.

 Der Angeklagte Christoph R. im Saal des Landgerichtes in Traunstein (Bayern). Er ist wegen Mordes und Mordversuches angeklagt.

Der Angeklagte Christoph R. im Saal des Landgerichtes in Traunstein (Bayern). Er ist wegen Mordes und Mordversuches angeklagt.

Foto: dpa

Sie erkenne den Mann an seinen Augen und seinem Blick, sagte das Opfer am Freitag vor dem Traunsteiner Landgericht.

Der aus Morbach in Rheinland-Pfalz stammende Angeklagte war dem direkten Sichtkontakt zunächst ausgewichen, wurde vom Vorsitzenden Richter aber aufgefordert, der 18-Jährigen ins Gesicht zu schauen. Er zeigte bei der Gegenüberstellung im Sitzungssaal keine sichtbare Regung.

Über den Angriff sagte die Auszubildende, der Täter habe sie an den Haaren hochgezogen, als sie zu Boden gegangen war und sich tot gestellt habe. Nachdem er ihr bereits ins linke Auge gestochen hatte, habe er auch noch das rechte treffen wollen, schilderte die zur Tatzeit 17-Jährige. Sie hielt die Hände vors Auge. Der Angeklagte habe ihr daraufhin in die Lunge gestochen. "Ich habe gemerkt, wenn ich jetzt nichts mache, dann sterbe ich", sagte die Frau vor Gericht.

Als sie Licht in einem Haus sah, sei sie ohne auf den Täter zu achten dorthin gelaufen. "Ich bin nur noch gerannt und habe geschaut, dass ich überlebe, ich habe gar nicht mehr auf ihn geachtet."

Der 21-Jährige steht wegen Mordes an einem Rentner und Mordversuchs vor der Jugendkammer - begangen in der Nacht zum 14. Juli 2014, als Deutschland Fußball-Weltmeister wurde.

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