Für die Opfer des Germanwings-Absturzes Was Sie zur großen Trauerfeier in Köln wissen müssen

Köln · Es wird gewiss kein leichter Gang für die Angehörigen: Im Kölner Dom findet am Freitag die nationale Trauerfeier für die Opfer des Germanwings-Absturzes statt. Bundespräsident Gauck und Kardinal Woelki müssen die richtigen Worte finden.

 Vorbereitung für den Trauergottesdienst: In Gedenken an die Opfer des Germanwings-Absturzes werden 150 Kerzen auf einer Treppe vor dem Altar im Kölner Dom aufgestellt.

Vorbereitung für den Trauergottesdienst: In Gedenken an die Opfer des Germanwings-Absturzes werden 150 Kerzen auf einer Treppe vor dem Altar im Kölner Dom aufgestellt.

Foto: dpa

Gut drei Wochen nach dem Absturz der Germanwings-Maschine gedenkt Deutschland der Opfer an diesem Freitag im Kölner Dom. Etwa 500 Angehörige werden zu einem Trauergottesdienst und einem staatlichen Trauerakt erwartet. Eingeladen dazu hat die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft.

Den Gottesdienst leiten der Kölner Kardinal Rainer Woelki und die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus. Für die Redner dürfte es nicht leicht werden, die richtigen Worte zu finden. Woelki hat bereits gesagt, für Christen werfe die Katastrophe die Frage auf, "warum ein allmächtiger und liebender Gott so ein Unglück zulassen kann".

[kein Linktext vorhanden]Bei dem Absturz in den französischen Alpen waren am 24. März 150 Menschen ums Leben gekommen. Der Copilot hatte die Maschine auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf offenbar absichtlich abstürzen lassen.

Außer Woelki spricht unter anderem Bundespräsident Joachim Gauck. Bundeskanzlerin Angela Merkel nimmt ebenfalls an der Trauerfeier teil. Frankreich wird vertreten von Staatsminister Alain Vidalies, Spanien von Innenminister Jorge Fernández Díaz. Erwartet werden außerdem etwa 50 Helfer aus Deutschland und Frankreich, die am Absturzort im Einsatz waren.

Die Trauerfeier soll den Hinterbliebenen zeigen, dass sie in ihrem Schmerz nicht allein stehen, sondern dass viele Menschen mit ihnen fühlen. Die Erinnerung daran könne die Angehörigen noch lange stützen, sagte der Sozialpsychologe Immo Fritsche in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur. "Man erinnert sich daran, wie andere reagiert haben, dass sie den schwerwiegenden Verlust anerkannt haben, dass sie deutlich gemacht haben: Hier sind wertvolle Mitglieder der Gemeinschaft von uns gegangen."

[kein Linktext vorhanden]Auch Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, die Trauerfeier vor Ort mitzuerleben. So wird das Geschehen auf Großbildschirmen übertragen. 250 Plätze im Dom sind für Bürger reserviert. Außerdem gibt es die Möglichkeit, Kerzen und Blumen niederzulegen.

ga.de berichtet am Freitag im Live-Blog bis etwa 13.30 Uhr von der Trauerfeier in Köln.

Um die Sicherheit der Trauergäste zu gewährleisten, wird die Kölner Polizei mehrere Straßen rund um den Dom sperren - und das bereits ab den frühen Morgenstunden. So werden unter anderem die Komödienstraße zwischen 7 und 16 Uhr, Trankgasse und Roncalliplatz zwischen 9 und 14 Uhr gesperrt sein. Die Domplatte und der Roncalliplatz werden in diesem Zeitraum nur eingeschränkt begehbar sein. Laut der Kölner Polizei wird es zudem zu weiteren, kurzfristigen Straßensperrungen - vor allem in der Altstadt - kommen. In den betroffenen Straßen gilt außerdem ein Halteverbot. Wegen der Trauerfeier werden zudem zwischen 8 und 14 Uhr die Parkhäuser Dom und Groß St. Martin gesperrt.

80 Prozent der Trümmer weggeräumt

Einsatzkräfte haben inzwischen 34 Tonnen der in den französischen Alpen abgestürzten Germanwings-Maschine geborgen - das sind rund 80 Prozent des gesamten Airbus-Fliegers. Die Wrackteile seien in einer zentralen Halle in Seyne-les-Alpes nahe des Absturzortes gelagert worden, so ein Sprecher der Lufthansa. Zuvor hatte die Fluggesellschaft in Marseille über den Stand der Arbeiten informiert. Mit Blick auf die aktuell günstigen Witterungsbedingungen ohne Regen und Wind rechnet Lufthansa mit einem Abschluss der Bergungsarbeiten innerhalb von zwei bis drei Wochen. Anschließend soll die Unglücksstelle saniert werden, um Umweltschäden zu vermeiden.

Der Copilot Andreas L. hatte den Germanwings-Airbus laut bisherigen Ermittlungsergebnissen am 24. März auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf bewusst gegen einen Berg in den französischen Alpen gesteuert, um sich das Leben zu nehmen. Dabei starben alle 150 Menschen an Bord, darunter 75 Deutsche.

(Mit Material von dpa)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort