Daten-Skandal Unbeantwortete Fragen an Mark Zuckerberg im Europaparlament

Brüssel · Die Fraktionsspitzen des EU-Parlaments hatten Facebook-Chef Mark Zuckerberg in der Anhörung in Brüssel am Dienstag mit vielen Fragen überschüttet.

 Mark Zuckerberg beim Verlassen des EU-Parlaments nach seiner Aussage.

Mark Zuckerberg beim Verlassen des EU-Parlaments nach seiner Aussage.

Foto: Geert Vanden Wijngaert

Sie blieben jedoch weitgehend unbeantwortet, da Zuckerberg die Fragen am Ende gesammelt abarbeiten sollte und sich auf allgemeine Äußerungen zu den Themen beschränkte. Eine Auswahl der liegengebliebenen Fragen - die noch schriftlich beantwortet werden sollen:

War Cambridge Analytica ein Einzelfall - oder die Spitze eines Eisbergs? Können Sie den Europäern garantieren, dass in drei, sechs oder neun Monaten nicht ein weiterer Skandal auftauchen wird? (Manfred Weber, der Fraktionsvorsitzende der konservativen EVP)

Warum wurden die Nutzer nicht gleich 2015 über den Datenabfluss an Cambridge Analytica unterrichtet? Waren Sie über diese Entscheidung informiert? (Manfred Weber, der Fraktionsvorsitzende der konservativen EVP)

Gibt es heute in Europa eine Alternative zu Facebook bei den Diensten, die Sie anbieten? Würden Sie Ihr Unternehmen als ein Monopol betrachten? Können Sie mich überzeugen, Facebook nicht als Monopol zerschlagen zu wollen? (Manfred Weber, der Fraktionsvorsitzende der konservativen EVP)

Wie können Sie erklären, dass die Zahl gefälschter Facebook-Accounts wächst? (Udo Bullmann, Fraktionschef der Sozialdemokraten im EU-Parlament)

Wie können Nicht-Mitglieder verhindern, dass Facebook auch einige Daten von ihnen einsammelt? Und was machen Sie mit den Daten von Nicht-Mitgliedern? Verdienen Sie Geld damit? Ist es aus Ihrer Sicht akzeptabel, Daten von Nicht-Mitgliedern ohne deren Wissen zu sammeln? Können Nicht-Mitglieder von Facebook über sie gesammelte Daten einsehen - und wenn nein, warum nicht? (Syed Kamall von der Fraktion Europäischer Konservativer)

Artikel 82 der Datenschutz-Grundverordnung sieht vor, dass Nutzer, deren Rechte verletzt werden, entschädigt werden können. Werden Sie europäische Facebook-Nutzer bei Verstößen entschädigen und wie hoch wird der Betrag einer solchen Entschädigung sein? (Guy Verhofstadt, Fraktionsvorsitzender der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa)

Wenn Sie aus Wettbewerbsgründen den Facebook Messenger und WhatsApp abspalten müssten, wäre das ein guter Deal für Sie, den Sie akzeptieren könnten? (Guy Verhofstadt, Fraktionsvorsitzender der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa)

Wird Facebook Mitgliedern die Möglichkeit geben, sich personalisierter Werbung komplett zu entziehen - ja oder nein? (Philippe Lamberts, Fraktion der Grünen)

Wird Facebook freiwillig eine Liste seiner Gesellschaften in einzelnen Ländern veröffentlichen, inklusive Beschäftigtenzahlen, Umsätzen, Gewinnen oder Verlusten, Steuern, die Sie zahlen, oder Subventionen, die Sie erhalten - ja oder nein? (Philippe Lamberts, Fraktion der Grünen)

Können Sie versprechen, dass es keinen Austausch von Daten europäischer Nutzer von Facebook und WhatsApp geben wird? (Jan Philipp Albrecht, Fraktion der Grünen)

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