Umweltschützer: Klimaschutzpläne unzureichend

Berlin · Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die Klimaschutzpläne der EU und der USA als "mittelmäßig bis mangelhaft" kritisiert. Auch Kanadas und Japans Pläne seien "völlig unzureichend", erklärte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger am Sonntag zum Pariser UN-Klimagipfel.

 Das Kohlekraftwerk Mehrum und Windräder produzieren Strom in Hohenhameln im Landkreis Peine. Foto: Julian Stratenschulte/Illustration

Das Kohlekraftwerk Mehrum und Windräder produzieren Strom in Hohenhameln im Landkreis Peine. Foto: Julian Stratenschulte/Illustration

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"Kanada setzt wie Japan auf die klimaschädliche Kohleverstromung, die EU hat zu schwache Ziele beim Ausbau erneuerbarer Energien und bei der Steigerung der Energieeffizienz."

Entscheidend für den Erfolg des Weltklimagipfels seien auch Finanzierungsfragen, sagte Weiger. "Ärmere Länder müssen Schutzmaßnahmen gegen die Folgen des Klimawandels finanzieren und eine Energieversorgung mit erneuerbaren Energien aufbauen. Dabei müssen die reicheren Länder ihnen helfen." Ohne eine gerechte Aufgabenverteilung werde es keinen Klimavertrag geben.

Der EU-Abgeordnete Jo Leinen forderte vom Klimagipfel das Signal, "bis zur Mitte des Jahrhunderts aus fossilen Energien auszusteigen". Europa müsse für die Verbreitung klimafreundlicher Technologien sorgen. "Der Klimaschutz wird ein Wettrennen um neue Technologien zwischen Amerika, China und Europa auslösen." Die EU-Staaten müssten dabei ihre Chance nutzen, sagte der frühere saarländische Umweltminister.

In einer YouGov-Umfrage in Deutschland für die Umweltorganisationen WWF und das Energieunternehmen LichtBlick nannten 89 Prozent das Thema Klimaschutz äußerst wichtig bis wichtig. Fast 40 Prozent erklärten, häufig oder sehr häufig über die globalen Folgen des Klimawandels nachzudenken. 44 Prozent gaben sogar an, im Interesse des Klimas weniger Auto zu fahren. Erstrebenswert erschienen den Befragten ein Klimaschutz-Abkommen, der weltweite Ausbau erneuerbarer Energien und die Senkung des Energieverbrauchs. An der Umfrage nahmen zwischen dem 13. und 16. November 2056 Personen teil.

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