UN kritisieren Israel nach "schockierendem" Schulbeschuss

New York · Nach dem Beschuss einer Schule der Vereinten Nationen im Gazastreifen mit 15 Toten hat Vizegeneralsekretär Jan Eliasson Israel scharf kritisiert. "Alles deutet darauf hin, dass die Schule von israelischer Artillerie getroffen wurde", sagte Eliasson am Mittwoch in New York.

"Aber wir hatten die israelische Armee immer wieder auf die genau Position der Schule und die Flüchtlinge darin hingewiesen." Die UN seien schockiert vom Angriff. "Manchmal fehlen die Worte", sagte der Schwede. "Wir müssen dieses Grauen stoppen. Wir sind an dem Punkt, an dem man sagen muss: Genug ist genug."

"Diese Menschen waren da unter dem Schutz der UN. Unter unserem Schutz!", sagte Eliasson. Mehr als 3000 Zivilisten hätten sich auf dem Gelände der Schule aufgehalten, militärische Operationen in der Nähe seien unverantwortlich. "Der Gazastreifen hat nur die Größe von Detroit oder Philadelphia oder Las Vegas. Aber er hat zehnmal die Einwohnerzahl von Washington. Es gibt für die Zivilisten da einfach kaum Platz, wohin man fliehen kann." Die Forderung der UN sei ganz simpel: "Hört auf zu kämpfen! Das gilt für Granaten auf Gaza genau so wie für Raketen auf Israel."

John Ging vom UN-Nothilfebüro OCHA sagte, dass bislang mehr als 6200 Menschen verletzt und etwa 1200 getötet wurden. "239 der Toten sind Kinder. So grausam diese Statistik klingt, aber es wird jede Stunde ein unschuldiges Kind getötet." Der Schutz der Zivilisten muss höchste Priorität haben. Zum Vorwurf, in UN-Schulen seien Raketen gefunden worden, sagte Ging: "Das waren Schulen, die von den UN verlassen wurden und nicht mehr unter unserer Kontrolle standen. Wenn wir eine Schule betreiben, sind da keine Waffen."

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