Porträt: Paul Singer schickt Argentinien in die Pleite

New York · Für manche ist er ein Aasgeier, für andere ein Kämpfer für die gerechte Sache, der Schuldenstaaten ihre Grenzen zeigt: Paul Singer - 69, Multimillionär, gnadenloser Hedgefonds-Investor, der sich selbst als Menschenfreund sieht - hat das Eintreiben ausfallbedrohter Forderungen zum Geschäftsmodell gemacht.

 Paul Singer hat das Eintreiben ausfallbedrohter Forderungen zum Geschäftsmodell gemacht. Foto: Remy Steinegger/Wef/Swiss-Image.ch

Paul Singer hat das Eintreiben ausfallbedrohter Forderungen zum Geschäftsmodell gemacht. Foto: Remy Steinegger/Wef/Swiss-Image.ch

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Taumelt ein Schuldner, kaufen Fonds wie NML Capital aus Singers Firmenimperium Elliott dessen Anleihen gerne zu Schnäppchenpreisen auf und klagen dann auf volle Rückzahlung - dank eines Riesenheers von Anwälten häufig mit Erfolg.

Länder wie Peru, der Kongo oder zuletzt Argentinien können ein Lied davon singen, wie Schulden eingetrieben werden. Weil Argentinien sich weigerte, ihn auszuzahlen, versuchte Singer jahrelang Vermögenswerte rund um den Globus pfänden zu lassen - vom Stand auf der Frankfurter Buchmesse bis zur Präsidentenmaschine. 2012 reichte der lange Arm seines Hedgefonds tatsächlich aus, um eine argentinische Marine-Fregatte in einem Hafen in Ghana festsetzen zu lassen.

Singer selbst sieht sich eher als großer Spender und Samariter. Seine Stiftung, die "Paul E. Singer Family Foundation", setzt sich für wohltätige Projekte ein, unterstützt Schulen, Kinder und die Polizei von New York.

Die Hedgefonds-Legende mit dem grauen Vollbart soll laut Forbes-Liste etwa 1,5 Milliarden Dollar schwer sein und steht politisch den Republikanern nahe. Singer förderte Ex-Präsident George W. Bush und den für seine Null-Toleranz-Linie bekannten ehemaligen New Yorker Bürgermeister Rudolph Giuliani.

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Paul E. Singer Stiftung

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