Porträt: König Willem-Alexander

Amsterdam · Mit Willem-Alexander bekommen die Niederlande nach 123 Jahren Frauenherrschaft wieder einen Mann als Monarchen. Zur Abwechselung, denn bereits jetzt steht fest, dass nach ihm erneut eine Königin auf dem Oranje-Thron sitzen wird.

 Mit Willem-Alexander besteigt in den Niederlanden nach 123 Jahren Frauenherrschaft erstmals wieder ein Mann den Thron. Foto: Boris Roessler

Mit Willem-Alexander besteigt in den Niederlanden nach 123 Jahren Frauenherrschaft erstmals wieder ein Mann den Thron. Foto: Boris Roessler

Foto: DPA

Bis Willem-Alexander (46) das Zepter an Kronprinzessin Amalia weitergibt, dürften jedoch noch Jahrzehnte vergehen. Die älteste seiner drei Töchter mit Ehefrau Prinzessin Máxima (41) ist gerade mal 9 Jahre alt.

Genug Zeit also, um der Monarchie hinter den Nordseedeichen den eigenen Stempel aufzudrücken. Politisch wird ihm die Profilierung jedoch noch schwerer fallen als seiner Mutter, Königin Beatrix (75). Vor einem Jahr schränkte das Parlament die königlichen Befugnisse weiter ein. So wird der Monarch nicht mehr in die Regierungsbildung nach einer Wahl einbezogen, sondern nur noch darüber informiert.

Dass Willem-Alexander die Entwicklung zu einer rein zeremoniellen Monarchie nicht schmeckt, ist ein offenes Geheimnis. Schließlich hat sich der einst - wegen seiner Zuneigung zum Gerstensaft in seiner Studentenzeit - als "Prinz Pilsje" verspottete Thronfolger intensiv auf die Rolle als Staatsoberhaupt vorbereitet.

Dem Rat seines 2002 gestorbenen deutschen Vaters Prinz Claus folgend, konzentrierte er sich neben dem Studium der Geschichte auf die Wasserwirtschaft. Ein wichtiges Fachgebiet für das Land, das sich vor den Nordseefluten mit Deichen, Kanälen und Pumpstationen verteidigen muss. Auch seine militärische Laufbahn war auf den "Spitzenjob" ausgerichtet.

Zu seinem Leidwesen muss Willem-Alexander die Tätigkeit als Berater für Wassermanagement sowie seine Mitgliedschaft im Internationalen Olympischen Komitee (IOC) aufgeben. Als König hat er Rücksicht zu nehmen auf die Regierungspolitik und kann selbst auf solchen Fachgebieten seine Meinung kaum noch unabhängig äußern.

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