Paris-Terror: Waffenhändler aus Deutschland unter Verdacht

Stuttgart · Zwei Wochen nach den Terroranschlägen von Paris ermitteln deutsche Behörden wegen einer möglichen Waffenlieferung in die französische Hauptstadt.

 Einschusslöcher in einem Pariser Café: Terroristen hatten an mehreren Orten in der französischen Hauptstadt 130 Menschen getötet, unter anderem mit Sturmgewehren des Typs Kalaschnikow. Foto: Uwe Anspach/dpa

Einschusslöcher in einem Pariser Café: Terroristen hatten an mehreren Orten in der französischen Hauptstadt 130 Menschen getötet, unter anderem mit Sturmgewehren des Typs Kalaschnikow. Foto: Uwe Anspach/dpa

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"Ein 24 Jahre alter Mann steht im Verdacht, vier Sturmgewehre an eine Pariser Lieferadresse geschickt zu haben", sagte ein Sprecher der Stuttgarter Staatsanwaltschaft. Mögliche Bezüge zu den Anschlägen in Paris würden geprüft. Über die Festnahme und die mögliche Lieferung von vier Kalaschnikow-Sturmgewehren hatte zuerst die "Bild"-Zeitung berichtet.

Die Staatsanwaltschaft hatte am Donnerstag Ermittlungen im Fall eines 24 Jahre alten Deutschen aus dem baden-württembergischen Magstadt (Kreis Böblingen) wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz eingeleitet. Das Landeskriminalamt sei mit weiteren Überprüfungen beauftragt worden. Dem Beschuldigten wird vorgeworfen, in mehreren Fällen Schreckschusswaffen ungenehmigt zu illegalen Schusswaffen umgebaut und diese über eine illegale Plattform im Internet verkauft zu haben.

Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung am vergangenen Montag wurden weitere Schusswaffen gefunden. Nach Auswertung von Emails gibt es Anhaltspunkte dafür, dass der Verdächtige Anfang November 2015 vier Sturmgewehre vom Typ Kalaschnikow an einen Abnehmer in Paris verkauft haben könnte. Die Identität des Käufers stehe noch nicht fest, sagte der Stuttgarter Behördensprecher. Der 24-Jährige sitzt in Untersuchungshaft in Stuttgart-Stammheim.

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