OSZE-Beobachter besorgt wegen Lage in Ostukraine

Moskau · Der deutsche Diplomat Klaus Zillikens hat sich im kremlkritischen Radiosender Echo Moskwy besorgt über die gespannte Lage in der Ostukraine gezeigt. Es sei für die Mission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) kein leichter Einsatz.

 OSZE-Chef Didier Burkhalter bei einem Besuch in der Ukraine. Foto: Peter Klaunzer/Archiv

OSZE-Chef Didier Burkhalter bei einem Besuch in der Ukraine. Foto: Peter Klaunzer/Archiv

Foto: DPA

Das sagte der frühere Generalkonsul in Donezk in dem am Sonntag ausgestrahlten Interview. Das Wichtigste sei jetzt, Vertrauen wieder aufzubauen. Zillikens leitet demnach die OSZE-Mission im Gebiet Donezk, das teils von prorussischen Kräften kontrolliert wird.

Der bisherige OSZE-Einsatz mit täglichen Patrouillenfahrten in der Ostukraine habe deutlich gemacht, dass die nach Moskau orientierten Uniformierten nicht einfach die Waffen niederlegen und besetzte Gebäude freigeben würden, sagte Zillikens. Die Arbeit der Beobachter konzentriere sich auch darauf, dass die staatlichen Strukturen wieder ihre Arbeit aufnehmen können.

Ziel sei es zum Beispiel, dass die Menschen wieder ihre Renten ausgezahlt bekämen und dass andere öffentliche Dienstleistungen funktionierten, sagte der Diplomat. Zillikens hatte als deutscher Generalkonsul mehrere Jahre in Donezk gelebt und berichtete auf Russisch, dass viele seiner Freunde und Bekannten dort unter der aktuellen Lage litten.

Es sei allerdings unklar, wie viele Tote es bisher bei dem Konflikt gegeben habe, sagte der OSZE-Beobachter. Die vielfach zunächst im Internet kursierenden hohen Zahlen und dramatischen Schilderungen würden sich oft nicht bestätigen. Zahlreiche Verletzte würden derzeit in Krankenhäusern behandelt.

Zillikins äußerte sich auch zu Vorwürfen, in der Region seien russische Geheimdienstler oder sogar Militärs im Einsatz. Klare Beweise dafür gebe es bisher nicht, sagte er dem Radiosender. Allerdings gebe es Anzeichen dafür, dass Ausländer auf dem Territorium der Ukraine im Einsatz gewesen seien.

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