Nach dem Blutbad: Kurdenproteste in deutschen Städten

Berlin · Nach dem Terroranschlag in der Türkei sind in mehreren deutschen Städten spontan Hunderte Menschen auf die Straße gegangen. Prokurdische Demonstrationen gab es unter anderem in Berlin, Hamburg, Frankfurt/Main und Stuttgart. Die Polizei sprach von einem friedlichen Verlauf.

 "Kein Beileid an ERDOGAN aussprechen, denn ER ist der TÄTER!" - Demonstration in Hamburg nach dem Blutbad von Ankara. Foto: Daniel Bockwoldt

"Kein Beileid an ERDOGAN aussprechen, denn ER ist der TÄTER!" - Demonstration in Hamburg nach dem Blutbad von Ankara. Foto: Daniel Bockwoldt

Foto: DPA

In Frankfurt demonstrierten nach Polizeiangaben rund 750 Menschen. Der Veranstalter, die Initiative "Freiheit für Öcalan", sprach von bis zu 2000 Teilnehmern. Ursprünglich sollte für die Freilassung des inhaftierten PKK-Führers Abdullah Öcalan demonstriert werden. Nach dem Anschlag in Ankara richtete sich der Protest aber auch "gegen den Terror des türkischen Staates gegenüber den Friedensaktivisten in der Türkei und Kurdistan", wie der Veranstalter mitteilte.

In Hamburg ging der Protestzug vom Hauptbahnhof zum Türkischen Generalkonsulat im Stadtteil Rotherbaum. In Stuttgart zogen rund 700 Menschen nach einer Kundgebung durch die Innenstadt. In Heilbronn nahmen etwa 350 Menschen an einer Demonstration der Kurdischen Gemeinschaft teil. Auch in Mannheim, Freiburg, Karlsruhe, Ulm und Pforzheim wurde demonstriert.

Bei dem Doppelanschlag auf eine regierungskritische Friedensdemonstration in Ankara waren nach offiziellen Angaben mindestens 86 Menschen getötet und mehr als 180 verletzt worden. Es war der schwerste Terroranschlag in der jüngeren Geschichte des Landes. Die pro-kurdische Oppositionspartei HDP war nach eigener Einschätzung Ziel des Anschlags und macht der Regierung Vorwürfe. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan verurteilte den Angriff.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort