Zweites Gold in Hochfilzen Laura Dahlmeier gewinnt WM-Titel in der Biathlon-Verfolgung

Laura Dahlmeier hat bei der Biathlon-WM in Hochfilzen ihren Titel in der Verfolgung erfolgreich verteidigt.

 Zweites Gold: Laura Dahlmeier ist der Star der WM in Hochfilzen.

Zweites Gold: Laura Dahlmeier ist der Star der WM in Hochfilzen.

Foto: Martin Schutt

Die 23-Jährige sicherte sich damit nach Gold in der Mixed-Staffel und Sprint-Silber die dritte Medaille im dritten Rennen. Bei ihrem insgesamt vierten WM-Titel gewann sie vor der Weißrussin Darja Domratschewa und Sprint-Siegerin Gabriela Koukalova aus Tschechien.

So einen Gold-Coup wie Dahlmeier haben selbst Uschi Disl und Magdalena Neuner nicht geschafft. "Titelverteidigung, das ist besonders schön. Das ist nicht alltäglich. So etwas haben wir nicht so oft erlebt, gerade im Verfolger", sagte Damen-Bundestrainer Gerald Hönig. "Wenn man diese Konstanz, diese Stabilität, vor allen Dingen in den jungen Jahren, betrachtet, dann ist sie die Komplexeste und die Stabilste, die ich überhaupt erlebt habe, trotz der vielen Erfolge mit anderen Athletinnen", befand Hönig.

"Ich freue mich wahnsinnig, ich bin sprachlos", sagte die nun vierfache Weltmeisterin Dahlmeier und wunderte sich einmal mehr über sich selbst. In Oslo im Vorjahr hatte sie ihren ersten WM-Titel in der Verfolgung gewonnen und den Grundstein zu einer stolzen Serie gelegt. In Hochfilzen holte sich die Partenkirchnerin einen Tag nach Sprint-Silber bereits ihr drittes Edelmetall im dritten Rennen. "Diese drei Medaillen, das ist ein Traum", sagte sie. Dahlmeier schickte gleich eine Kampfansage an die Konkurrenz. "Auch in den anderen Rennen werde ich alles geben!"

Für die Bayerin war es die achte WM-Plakette am Stück. "Das ist einmalig. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich so einen Lauf schon einmal erlebt habe. Und ich bin schon lange dabei", sagte Hönig.

Fast noch überraschender als Dahlmeiers Gold-Erfolg trotz einer Strafrunde war die Silbermedaille für die dreimalige Olympiasiegerin Domratschewa. Vier Monate nach der Geburt ihrer Tochter Xenia kehrte die Ehefrau von Norwegens Superstar Ole Einar Björndalen auf das Podest zurück. "Es ist unglaublich", wunderte sich die junge Mutter, die fehlerfrei blieb und 11,6 Sekunden zurücklag. Bronze holte sich Sprint-Siegerin Koukalova aus Tschechien nach drei Fehlern vor der Russin Irina Starych, die gerade erst ihr Doping-Sperre abgesessen hat.

Nun hat Hönig "Relaxen und Freizeit" verordnet. Ein wenig bemüht sich der Bundestrainer, die hohen Erwartungen zu dämpfen vor der zweiten WM-Woche mit dem Einzel am Mittwoch, der Damen-Staffel am Freitag und dem Massenstart zum Finale am Sonntag. Denn die Dahlmeier-Erfolge verdecken, dass sich ihre Teamkolleginnen nicht wie gewünscht in Szene setzten. Vanessa Hinz konnte ihren starken Sprint mit Platz sechs nicht nutzen und beendete die Verfolgung auf Rang 20. Franziska Hildebrand wurde 28., Nadine Horchler 32., Maren Hammerschmidt beendete das Zehn-Kilometer-Rennen auf Rang 40.

Weil Koukalova gleich beim ersten Schießen patzte, lief Dahlmeier trotz ihres Fehlschusses von da an vor dem Feld. "Der erste Fehler war etwas ärgerlich. Da habe ich mir vorgenommen, alles zu treffen", sagte sie später. Blitzsauber kamen dann die nächsten Schießserien - souverän spulte sie ihr Pensum ab. "Es ist mir gut gelungen, cool zu bleiben." Dabei, wunderte sie sich, "habe ich mich von Anfang an schwer getan, ein hohes Tempo zu gehen."

Trotzdem war sie die erste Skijägerin nach Magdalena Fosberg, die in dem 1997 eingeführten Verfolgungswettkampf die erfolgreiche Titelverteidigung schaffte, Der Schwedin gelang das Kunststück vor 19 Jahren. Martina Glagow, Uschi Disl, Andrea Henkel und Magdalena Neuner, die anderen vier deutschen Verfolgungsweltmeisterinnen, verfehlten sie.

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