Hintergrund: Eurokritische AfD auf Erfolgskurs

Berlin · Die eurokritische Alternative für Deutschland (AfD) ist bei der Landtagswahl in Sachsen erstmals in ein deutsches Länderparlament eingezogen. Es ist der zweite große Erfolg der jungen Partei nach der Europawahl Ende Mai.

 Die eurokritische Alternative für Deutschland ist auf Erfolgskurs. Foto: M. Müller/Archiv

Die eurokritische Alternative für Deutschland ist auf Erfolgskurs. Foto: M. Müller/Archiv

Foto: DPA

Sie sieht nun Chancen, sich auch bundesweit als Alternative rechts von der Union zu etablieren - zumal sie auch bei den Landtagswahlen in zwei Wochen in Thüringen und Brandenburg auf einen Einzug in die dortigen Parlamente hoffen kann.

Dabei profitiert die AFD insgesamt von der Lücke, die sich aufgetan hat mit dem zunehmenden Verzicht der CDU auf ein konservatives Profil und dem Sturz der FDP in Richtung Bedeutungslosigkeit. Gegründet wurde die AfD erst am 6. Februar 2013. Parteichef Bernd Lucke war 33 Jahre CDU-Mitglied. Doch 2012 rief er gemeinsam mit Alexander Gauland und Konrad Adam zunächst die eurokritische "Wahlalternative 2013" ins Leben und gründete dann die AfD. Der Hamburger Wirtschaftsprofessor ist das Gesicht der Partei, die sächsische Spitzenkandidatin Frauke Petry neben ihm Bundessprecherin.

Profiliert hatte sich die AfD zunächst mit der Forderung nach Abschaffung des Euro in seiner heutigen Form. Nicht zuletzt deshalb wird der Partei immer wieder Populismus vorgeworfen. Derzeit versucht sie, sich thematisch breiter aufzustellen. In Sachsen bediente sie klassische Themen von Erzkonservativen: Neben Volksabstimmungen über den Bau von Moscheen mit Minaretten oder "Keine Unterstützung für Integrationsfolklore" findet sich im Landtagswahl-Programm aber auch die Forderung nach berufsnahen Schülerpraktika "analog zum DDR-Schulsystem".

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