Hintergrund: Die FDP im Niedergang

Berlin · Die Talfahrt der FDP geht mit der Landtagswahl in Sachsen ungebremst weiter. Die Freidemokraten scheiterten erneut an der Fünf-Prozent-Hürde.

 Die FDP ist mit dem Scheitern in Sachsen auch aus dem letzten Landesparlament geflogen. Foto: Jan Woitas

Die FDP ist mit dem Scheitern in Sachsen auch aus dem letzten Landesparlament geflogen. Foto: Jan Woitas

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Mit dem Fall der letzten schwarz-gelben Bastion regiert die FDP in Bund und Ländern jetzt nirgends mehr. Nach einer Vielzahl verlorener Landtagswahlen war die FDP unter Parteichef Philipp Rösler im vergangenen September auch aus dem Bundestag geflogen. Unter dem neuen Vorsitzenden Christian Lindner lief es bislang auch nicht viel besser: Bei der Europa-Wahl im Mai holte die Partei magere 3,4 Prozent.

Die Freien Demokraten haben die politische Landschaft der Bundesrepublik von Anfang an mit geprägt. Jahrzehntelang waren sie nach CDU/CSU und SPD drittstärkste Kraft. Die 1948 gegründete Partei war so oft an Bundesregierungen beteiligt wie keine andere - mal als kleiner Koalitionspartner der Union, mal der SPD. Der heutige Ehrenvorsitzende und langjährige Außenminister Hans-Dietrich Genscher prägte die Nachkriegspolitik und die Wiedervereinigung entscheidend.

Bei der Bundestagswahl 2009 erreichte die FDP unter dem damaligen Vorsitzenden Guido Westerwelle mit 14,6 Prozent ihr bislang bestes Wahlergebnis. An der Seite der Union kehrte sie aus der Opposition zurück auf die Regierungsbank. Mit Steuergeschenken für Hoteliers, einer scharfen Abgrenzung gegen Forderungen nach sozialer Gerechtigkeit und nicht zuletzt mit internem Streit und Intrigen vergraulte sie aber viele Wähler nachhaltig.

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