EU EU lässt Cameron bei Brexit-Antrag doch Zeit

Brüssel · Nach dem Nein der Briten zu Europa sind die übrigen 27 EU-Länder bemüht, Druck vom scheidenden britischen Premier David Cameron zu nehmen.

 Da geht's raus: EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (r.) verlangt von David Cameron nun einen schnellen Austritt aus der EU.

Da geht's raus: EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (r.) verlangt von David Cameron nun einen schnellen Austritt aus der EU.

Foto: Olivier Hoslet

Es gebe in den Hauptstädten Verständnis dafür, dass Cameron beim EU-Gipfel am Dienstag nicht das Austrittsverfahren förmlich auslösen werde, sagte ein EU-Diplomat in Brüssel.

Zuvor hatten sich 27 Topdiplomaten aus allen Mitgliedsländern ohne Großbritannien getroffen, um Linien für den Gipfel abzustimmen. Im Europaparlament wird hingegen gefordert, dass Cameron schon beim Gipfel den Brexit anschieben soll.

"Es gibt eine sehr bedeutende politische Krise im Vereinigten Königreich", sagte der Diplomat, der namentlich nicht genannt werden wollte. Es werde aber von London erwartet, das im Artikel 50 des EU-Vertrags geregelte Austrittsverfahren "so wie schnell wie möglich" zu beginnen. London muss dafür einen Antrag in Brüssel stellen.

Am zweiten Gipfeltag werden sich die EU-Staaten ohne Großbritannien treffen. Sie wollten deutlich machen, dass sie entschlossen sind, im Kreise der 27 weiterzumachen, sagte der Diplomat.

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