GA gelistet Das sind die elf größten Anfängerfehler im Karneval

Köln · In Bonn und der Region heißt es Karneval und nicht Fasching, das weiß fast jeder. Dass man unter bestimmten Umständen aber auch nicht "Kamelle" rufen darf, das ist schon weniger bekannt. Diese Anfängerfehler gibt es im Karneval.

 Mit den Rosenmontagszügen erreicht der Karneval seinen Höhepunkt. Anders als viele denken wird Kamelle nie vom stehenden Wagen geworfen, sondern nur während der Fahrt.

Mit den Rosenmontagszügen erreicht der Karneval seinen Höhepunkt. Anders als viele denken wird Kamelle nie vom stehenden Wagen geworfen, sondern nur während der Fahrt.

Foto: Oliver Berg/dpa

Im rheinischen Karneval kann man viel falsch machen, und dann wird's unter Umständen schnell ungemütlich. Eine Liste mit elf schlimmen Fehlern.

In Köln Helau rufen

Okay, darüber muss man nicht mehr reden. Wer das tut, gefährdet sich und seine Angehörigen. Es heißt natürlich "Kölle Alaaf".

In Düsseldorf Alaaf rufen

Oder Kölsch bestellen. Oder nach dem Dreigestirn fragen. Oder den Hoppeditz als Nubbel bezeichnen.

Im Rheinland Fasching statt Karneval sagen

Im letzten "Tatort" stöhnte Kommissar Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) über das allgemeine "Faschingsfieber". Daraufhin ermahnte ihn Gerichtsmediziner Joseph Roth (Joe Bausch) mit den Worten: "Sag noch einmal "Fasching" zu jemandem, der dich nicht so lieb hat wie ich, und du bist in Köln ein toter Mann!"

Das falsche Kostüm auswählen

"Die kleine Hexe" von Otfried Preußler konnte 1957 noch mit einem "Negerlein" Karneval feiern - in der heutigen Fassung des Kinderbuchs ist das geändert. Ein entsprechendes Kostüm wäre auch nicht mehr empfehlenswert. Ebenfalls problematisch sind alle Outfits mit Terror-Bezug. Wer zu martialischen Verkleidungen neigt und auf Bewaffnung nicht verzichten will, sollte besser nicht zu viel Perfektionismus an den Tag legen.

Zu wenig Mühe mit dem Kostüm geben

Ein Fehler, den vor allem Leute machen, die gerade in eine Karnevalshochburg gezogen sind und dann zum Beispiel in einer Fußgruppe in einem der Karnevalszüge mitlaufen. Sie unterschätzen völlig den Aufwand, den sie zur Herstellung des dafür nötigen Kostüms betreiben sollten. Merke: Die Vorbereitungen dafür beginnen im Spätsommer! Wer zum Zug mit etwas Zusammengefriemeltem erscheint ("Hauptsache ist doch, wir haben Spaß") wird die Erfahrung machen, dass es auch mitten im Karneval plötzlich sehr still werden kann.

Dem Alkohol entsagen

Ein sehr wahrer Ausspruch von Manuel Andrack lautet: "Der Satz 'Ich kann auch ohne Alkohol Karneval feiern' gehört definitiv ins Reich der Legenden."

Immer weiter Kölsch trinken

Wenn man in Kölner Braustuben sein Kölsch leer getrunken hat, stellt einem der "Köbes" - der Kellner - sofort wieder ein neues hin. Man sagt hier nicht, dass man noch eins will, sondern man sagt, dass man keins mehr will. Wegen des niedrigen Alkoholgehalts muss man übrigens sehr viele Gläser dieses "harntreibenden Lokalgebräus" (Heinrich Böll) konsumieren, ehe sich der erhoffte berauschende Effekt einstellt.

"Kamelle" rufen, wenn der Zug steht

Typischer Anfängerfehler: Die Karnevalswagen halten an, weil der Zug irgendwo stockt, und die Zugereisten schreien wie verrückt weiter "Kamelle!" Merke: Bei stehenden Wagen wird nie geworfen, sondern nur während der Fahrt.

Kleine Kinder den Grapschern ausliefern

Beim Kampf um die Kamelle schrecken fanatische Erwachsene nicht davor zurück, kleine Kinder wegzuschubsen, zu beklauen oder ihnen auf die Finger zu treten. Kinder, die noch nicht über ausreichend Durchsetzungsvermögen verfügen, brauchen bei der Kamelle-Jagd deshalb Unterstützung. Natürlich gibt's auch das andere Extrem: Helikopter-Eltern, die ihre Kleinen hinter die fünf Meter vom Zug entfernten Absperrgitter verbannen.

Bützjes als Annäherungsversuch missverstehen

Neulinge glauben häufig, man wolle sie anmachen, wenn man ihnen den Arm zum Schunkeln umlegt oder ihnen ein Bützje - einen Wangenkuss - gibt. Leider falsch. Das ist keine Anmache, das ist rheinische Folklore.

Lieder nicht kennen

Karneval feiern kann man nur, wenn man die Lieder kennt. Das Minimum dessen, was man in Köln auswendig können muss, ist: "Viva Colonia", "Drink doch ene met", "Superjeilezick" und "Wenn et Trömmelche jeit". Bei der Aussprache am Besten den Merksatz von Wolfgang Niedecken bei BAP-Konzerten beherzigen: "Im Kölschen jib et kein j". Frei übersetzt: Einfach g wie j aussprechen, dann hört es sich schon Kölsch an.

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