Chronologie: Angebliche Lösegeldzahlungen zur Geiselbefreiung

Washington · Nach der Freilassung von verschleppten Ausländern in Krisengebieten wird wiederholt über Lösegeldzahlungen berichtet. Meist dementieren die Behörden der Heimatländer, dass Geld für das Leben der Geiseln geflossen sei.

 Die Besatzung des von Piraten gekaperten Frachters "Hansa Stavanger" kam nach viermonatiger Geiselhaft frei. Foto: Archiv

Die Besatzung des von Piraten gekaperten Frachters "Hansa Stavanger" kam nach viermonatiger Geiselhaft frei. Foto: Archiv

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NIGER, Oktober 2013: Vier Franzosen kommen nach jahrelanger Geiselhaft frei. Die Terrororganisation Al-Kaida im Maghreb hatte sie 2010 aus einer Mine nahe der Stadt Arlit verschleppt. Die Zeitung "Le Monde" berichtet, der französische Auslandsgeheimdienst habe für die Freilassung "mehr als 20 Millionen Euro" gezahlt.

JEMEN, Mai 2013: Ein von Rebellen entführtes finnisches Ehepaar und ein österreichischer Student sind wieder frei. Details zur Befreiung werden nicht genannt. Österreichische Medien spekulieren, es sei für die Freilassung der Geiseln "ein Millionen-Lösegeld" gezahlt worden.

MAURETANIEN, August 2010: Das Terrornetz Al-Kaida feiert das neunmonatige Geiseldrama von zwei spanischen Entwicklungshelfern als Erfolg. Nach Presseberichten zahlte Spanien für die Freilassung ein Lösegeld von umgerechnet knapp vier Millionen Euro.

SUDAN, Juni 2010: In der Krisenregion Darfur werden zwei deutsche Entwicklungshelfer entführt. Nach sechs Tagen sind die Männer wieder frei. Zu Spekulationen über ein mögliches Lösegeld erklärt das Auswärtige Amt lediglich, die Bundesregierung sei nicht erpressbar.

SOMALIA, August 2009: Die Besatzung des von Piraten gekaperten Frachters "Hansa Stavanger" kommt nach viermonatiger Geiselhaft frei. Zuvor hatten die somalischen Seeräuber eigenen Angaben zufolge von der Hamburger Reederei umgerechnet 2,1 Millionen Euro erhalten.

ÄGYPTEN, September 2008: 19 Teilnehmer einer Wüstensafari werden entführt, darunter fünf Deutsche. Die Kidnapper verschleppen die Touristen erst in den Sudan, dann nach Libyen und in den Tschad. Angeblich fordern sie sechs Millionen Euro Lösegeld. Zehn Tage später kommen alle Geiseln frei. Ob gezahlt wurde, ist nicht bekannt.

ALGERIEN, August 2003: Die letzten 14 von insgesamt 32 in der Sahara verschleppten Geiseln kommen sechs Monate nach ihrer Entführung frei. Unter den Gekidnappten waren 16 Deutsche, eine deutsche Geisel war an den Wüsten-Strapazen gestorben. Nach Medienberichten flossen fünf Millionen Euro Lösegeld. Später fordert das Auswärtige Amt, die deutschen Urlauber sollen sich mit jeweils 2300 Euro an den Kosten beteiligen.

PHILIPPINEN, April 2000: Muslim-Rebellen überfallen auf der Insel Sipadan 21 Touristen, unter ihnen die Göttinger Familie Wallert. Nach Lösegeldzahlungen kommt der Sohn der Familie als letzter im September frei. Die libysche Gaddafi-Stiftung soll insgesamt 25 Millionen Dollar gezahlt haben.

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