200 Experten identifizieren Opfer von MH17

Utrecht · Ein internationales Team von 200 Experten hat mit der Identifizierung der Opfer des Absturzes von Flug MH17 in der Ostukraine begonnen.

 Malaysia und Neuseeland entsenden gerichtsmedizinische Experten in die Niederlande. Foto: Dave Hunt/Archiv

Malaysia und Neuseeland entsenden gerichtsmedizinische Experten in die Niederlande. Foto: Dave Hunt/Archiv

Foto: DPA

"Der Prozess kann lange dauern", sagte der Sprecher des Forensischen Teams der niederländischen Polizei (LTFO), Arie de Bruin, am Donnerstag in Bunnik bei Utrecht. Er warnte vor falschen Erwartungen, dass man wie in der US-Krimiserie "CSI innerhalb einer halben Stunde alle Informationen sammeln kann und ein DNA-Match hat."

In dem Team arbeiten 120 Niederländer und 80 Experten aus Deutschland, Belgien, Großbritannien, Australien, Indonesien, Neuseeland und Malaysia zusammen. Nachdem die ersten 40 Opfer am Mittwochabend in einer Kaserne in Hilversum eingetroffen waren, hatte die Identifizierung begonnen. Das LTFO leitet die Identifizierung aller Opfer. Polizeibeamte sammeln zur Zeit in allen Herkunftsländern der 298 Opfer Informationen und DNA-Proben.

Die Identifikation verläuft nach dem Protokoll der internationalen Polizei Interpol in fünf Phasen: 1. Fingerabdrücke. 2. Äußerliche Merkmale wie Kleidung oder Tätowierungen. 3. DNA-Analyse. 4. Gebisskontrolle. Zuletzt werden alle Informationen noch einmal kontrolliert. "Danach werden die Leichen auf würdevolle Weise zurück in den Sarg gelegt", schilderte der Polizeisprecher. Sobald ein Opfer identifiziert sei, würden immer zuerst die Angehörigen informiert.

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