Mehr Betriebsprüfer und Fahnder Stärkerer Druck auf Steuersünder

BERLIN/DÜSSELDORF · Die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen erhöht den Druck auf Steuersünder. Nach Informationen unserer Zeitung wurden seit dem Regierungswechsel 2010 insgesamt 248 Betriebsprüfer und 13 Steuerfahnder zusätzlich eingestellt.

2013 waren im Land damit insgesamt 3374 Betriebsprüfer und 613 Steuerfahnder im Einsatz. Diese Zahlen hat Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) an die Bundesregierung gemeldet.

Die Landesregierung hatte bei ihrem Amtsantritt Mitte 2010 beschlossen, den Personalabbau im Außendienst der Finanzverwaltung zu beenden und 200 zusätzliche Stellen für Betriebsprüfer zu schaffen.

In NRW holte ein Betriebsprüfer im vergangenen Jahr im Schnitt 1,5 Millionen Euro für den Fiskus zusätzlich herein. Bei Steuerfahndern liegt dieser Wert für 2013 bei 815.000 Euro. Der Prüfturnus in NRW ist in 2013 etwa vergleichbar mit dem Prüfturnus beispielsweise in Baden-Württemberg. Wobei der Südwesten bei allen Betriebsgrößen leicht die Nase vorn hat. Ein Großbetrieb wird in NRW im Schnitt alle 4,78 Jahre geprüft, im Südwesten liegt dieser Wert bei 4,68.

Ein mittelgroßes Unternehmen bekommt in NRW im Schnitt alle 15,32 Jahre Besuch von einem Betriebsprüfer, im Südwesten liegt dieser Wert bei 14,02. Und bei einem Kleinbetrieb liegt der statistische Prüfzyklus in NRW derzeit bei 33,98 Jahren, im Südwesten liegt dieser Wert bei 32,30. Anfang des Jahres kam der Südwesten auf 1965 Betriebsprüfer- und 329 Steuerfahnder-Stellen. Baden-Württemberg ist von der Fläche her etwa gleich groß wie NRW, hat aber sieben Millionen Einwohner weniger.

Dazu sagte ein Sprecher des NRW-Finanzministers gegenüber unserer Zeitung: "Die Mehrergebnisse pro Prüfer und die Zahl der Prüfungen hängen sowohl von der Wirtschaftslage im jeweiligen Bundesland ab als auch von der jeweiligen Prüfungsstrategie der Steuerbehörden."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort