RWE-Power-Chef: "Unsere Mitarbeiter fühlen sich bedroht"

Köln · RWE-Power-Chef Frank Weigand hat die zum Teil gewalttätigen Proteste der Klimaschutz-Aktivisten im Hambacher Forst verurteilt. "Was derzeit im Hambacher Forst passiert, ist unsäglich. Es geht dabei vielfach nicht mehr um friedliche Aktivitäten, sondern um Gewalt gegen unsere Mitarbeiter und Einrichtungen unseres Unternehmens", erklärte der Vorstandsvorsitzende dem "Kölner Stadt-Anzeiger" und der "Kölnischen Rundschau" (Freitag). "Die Art der Leute, die da auftreten, hat sich gewandelt", so der RWE-Power-Chef.

 Ein Banner ("Climate Change is not debatable") hängt im Hambacher Forst.

Ein Banner ("Climate Change is not debatable") hängt im Hambacher Forst.

Foto: Marius Becker/Archiv

Darunter seien Radikale, denen es oft nicht mehr um den Schutz des Waldes gehe. "Die Aktionen richten sich gegen unser Gesellschaftssystem." Das Unternehmen habe die Sicherheitsvorkehrungen entsprechend erhöht. "Unsere Mitarbeiter fühlen sich bedroht", sagte Weigand. Am Donnerstag mussten sich vor dem Amtsgericht in Kerpen vier Angeklagte verantworten, die im Januar an Blockadeaktionen im Hambacher Forst beteiligt gewesen sein sollen. Ihnen wird Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vorgeworfen. Der Prozess wurde wegen Verfahrensmängeln allerdings vertagt.

Um den Hambacher Forst wird seit langem gestritten. In den vergangenen Monaten war es immer wieder zu zum Teil gewaltsamen Protesten von Braunkohlegegnern gekommen, die eine Rodung des uralten Waldes für den Braunkohletagebau Hambach auf keinen Fall hinnehmen wollen. Nach Polizeiangaben waren Sicherheitsleute des Tagebaubetreibers RWE mit Feuerwerkskörpern beschossen worden, und Vermummte hatten Brandsätze auf Bagger geworfen.

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