Jaguar XJ: Auf dem Sprung zu mehr Qualität

Ausgedient haben der Zwölfzylinder und auch der Sechszylinder in den Jaguar-Modellen. Der Kunde kann jetzt bei den XJ-Limousinen zwischen drei neuen V8-Motoren wählen. Die Zeiten, in denen die Marke Jaguar für viele Nachlässigkeiten berühmt und berüchtigt war, sind vorbei.

Seitdem Konzernmutter Ford mit eisernem Besen kehrt, haben die neueren Modelle einen beachtlichen Reifegrad erreicht. Unübersehbar ist der Fortschritt bei den neuen XJ-Limousinen und dem Coupe XK 8.

Der noble britische Hersteller präsentiert den XJ8 als eine Art Kreuzung aus XK und XJ. Man muß schon genau hinsehen, um den XJ 8 optisch von den bisherigen XJ-Modellen zu unterscheiden. Lediglich an Stoßfängern, Grill und Scheinwerfern sind Modifikationen zu erkennen. Im Motorraum löst jedoch ein völlig neuentwickelter V8-Motor sowohl den V 12 als auch den Reihensechszylinder ab.

Bemerkenswert erscheint, dass Jaguar in einem Aufwasch gleich drei Varianten auflegt. Leistungsmäßig unter und über der Anfang '96 vorgestellten 4,0-Liter-Motorisierung mit 209 kW/284 PS hat sich einiges getan. Da ist zunächst der 3,2-Liter-Ableger mit 174 kW/236 PS, der schon eine Menge Kraft mobilisiert. Er beschleunigt in 8,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h, während die "normale" Vierliter-Version diese Übung in nur 7,3 Sekunden absolviert. Die Werte hochkarätiger Sportwagen erreicht dagegen ein kompressor-verstärktes 4-Liter-Aggregat. Es leistet 267 kW/363 und bringt mit 505 Nm ein sehr beachtliches Drehmoment auf die Waage. 5,6 Sekunden aus dem Stand bis zur 100er-Marke dokumentieren ein beeindruckendes Beschleunigungsvermögen.

Bei beiden Saugmotoren sowie bei der Kompressorversion schaltet das obligatorische Fünfgang-Automatikgetriebe flott und trotzdem mit geschmeidigen Übergängen hoch. Wenn es sein muß, ist erst bei 250 km/h Schluß. Alles nach dem Motto, "wenn die Katze schnurrt, freut sich der Mensch". Der Leistung angepaßt wurde die gesamte Technik beim neuen XJ. Überarbeitet hat man Vorder- und Hinterachse, die Lenkung mit geschwindigkeitsabhängiger Servolenkung ausgerüstet und die Bremsanlage verbessert. Zudem wurden Antriebsschlupfregelung und elektronische Differentialsperre ebenfalls aus dem Sportwagen XK8 übernommen.

Im Innenraum fällt die Armaturentafel mit Holzeinlagen und Rundinstrumenten im Stil des XK8 auf. Die Sitze lassen sich weiter nach hinten verschieben. Den Insassen bringen die Maßnahmen mehr Komfort, außerdem mehr Sicherheit durch Gurtstraffer vorn und Seitenairbags. In der Basisversion kostet der Jaguar XJ8 exakt 93 000 Mark; im Preis enthalten sind Radioanlage und Klimaautomatik.

Die Absatzzahlen sieht Deutschland-Chef Hartmut W. Kieven positiv. Im letzten Jahr wurden 2 667 Fahrzeuge zugelassen, in diesem sollen es 3 100 werden. Für 1998 plant er exakt 3 888 Einheiten. Die Zahl der Händler wird mittelfristig von knapp 70 auf 100 erhöht. Im April '99 folgt der kompaktere X 200, der als Mark-II-Nachfolger bezeichnet wird.

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