NRW-Co-Chef Renner sieht Petry-Pretzell-Lager geschwächt

Düsseldorf · Der künftige AfD-Bundestagsabgeordnete und NRW-Co-Chef Martin Renner sieht das Lager um Bundeschefin Frauke Petry im innerparteilichen Streit geschwächt. Petry hatte am Montag überraschend angekündigt, nicht in die Bundestagsfraktion einzutreten und eine Pressekonferenz der AfD verlassen. Diese "chaotische Aktion" Petrys "könnte eine Vorstufe sein, dass sie auch der Partei nicht mehr angehören will", sagte Renner der Deutschen Presse-Agentur. Der eigentlich "künstlich herbeigeführte Gegensatz" zwischen Realpolitik - vertreten von Petry und ihrem Ehemann und NRW-Co-Chef Marcus Pretzell - und der weitaus größeren Gruppe, die eine fundamentale Oppositionspolitik anstrebe, sei nun eskaliert.

 Sprecher der nordrhein-westfälischen AfD, Martin Renner.

Sprecher der nordrhein-westfälischen AfD, Martin Renner.

Foto: Rolf Vennenbernd/Archiv

Es sei möglich, dass Petry und Pretzell eine Abspaltung planten. "Das ist eine Vermutung", sagte Renner. Sollte es so kommen, sei das aber "irrelevant". Denn die Gruppe um Petry und Pretzell habe "nicht mehr als zehn Prozent der Funktionsträger und Parteimitglieder hinter sich."

Renner, der dem Rechtsaußen-Flügel zugeordnet wird und Pretzell, der auch NRW-Fraktionschef in Düsseldorf ist, gelten als tief zerstritten und erbitterte Konkurrenten. Pretzell hatte vergeblich versucht, Renner als Spitzenkandidaten zu verhindern. Renner sagte, er werde sich trotz seines neuen Mandats in Berlin im Oktober voraussichtlich wieder um den Führungsposten in der Landespartei bewerben. Er habe den NRW-Verband mitbegründet und sei der "richtige Typ", um die Querelen innerhalb der Landes-AfD zu befrieden. Er gehe davon aus, dass Pretzell dagegen nicht mehr als Co-Vorsitzender kandidieren werde, sagte Renner.

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