Kutschaty: Es gibt für jeden Häftling in NRW einen Platz

Düsseldorf · NRW-Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) wehrt sich gegen Kritik an angeblich zu stark belegten Gefängnissen. Nach einer Schelte durch den Bund der Strafvollzugsbediensteten (BSBD) sagte Kutschaty am Dienstag, es gebe für jeden Gefangenen in Nordrhein-Westfalen auch einen Haftplatz. "Der Justizvollzug ist für die Aufgaben der Zukunft gut aufgestellt." Die Zahl der Gefangenen sei in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. Saßen laut Ministerium im Jahr 2005 in den Haftanstalten durchschnittlich 17 711 Gefangene ein, waren es im vergangenen Jahr noch 15 597.

 Thomas Kutschaty (SPD).

Thomas Kutschaty (SPD).

Foto: Maja Hitij/Archiv

Allerdings ist die Zahl zuletzt wieder gestiegen - von durchschnittlich 15 310 Häftlingen im Jahr 2015 auf etwa 16 500 Gefangene im April 2017. Gleichzeitig seien mehr als 1000 Zellen wegen baulicher Mängel gar nicht zu nutzen.

"Die Gefängnisse in NRW sind teilweise zu weit über 100 Prozent belegt", hatte Peter Brock vom Bund der Strafvollzugsbediensteten (BSBD) moniert. Für die Häftlinge und die Mitarbeiter in den Gefängnissen sei diese Situation eine enorme Belastung.

Dem widerspricht das Justizministerium. Die Auslastung liege derzeit bei 87 Prozent. Die Justiz halte außerdem neben den bestehenden 36 Haftanstalten eine komplette Zweiganstalt in Krefeld vor. Diese könne jederzeit belegt werden, wenn zusätzliche Haftplätze benötigt würden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort