Kommission für digitale Arbeitswelt: Viele Jobs betroffen

Düsseldorf · Der dramatische Fortschritt in der Informationstechnik betrifft Hunderttausende Jobs und wird zur Herausforderung für die Politik. Auf Antrag der oppositionellen SPD-Fraktion im Landtag soll eine Enquetekommission in den kommenden zwei Jahren Chancen und Risiken der Digitalisierung für die Arbeitswelt in Nordrhein-Westfalen untersuchen. Diese Fragen seien noch nicht hinreichend aufgearbeitet, sagte der hochschulpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Dietmar Bell, am Dienstag.

Nach vorsichtigen Prognosen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung und B (IAB) könnten zwölf Prozent der Tätigkeiten von Automatisierungsprozessen betroffen sein, sagte Bell. In NRW wären davon bei 6,7 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten etwa 800 000 Arbeitsplätze betroffen. Gleichzeitig würden durch Digitalisierung aber auch neue Arbeitsplätze geschaffen.

Die Kommission soll noch vor der Sommerpause vom Landtag beschlossen werden und die Arbeit aufnehmen. Mit Hilfe von Fachleuten soll sie Empfehlungen etwa zur frühzeitigen Qualifizierung von Beschäftigten erarbeiten. Bei der CDU-Fraktion stieß der SPD-Vorschlag auf Zustimmung. Die Enquetekommission sei "ein Beitrag, an dem wir uns gern beteiligen", sagte CDU-Fraktionschef Bodo Löttgen.

Die CDU-Fraktion legte zugleich ein umfangreiches Positionspapier mit zahlreichen Forderungen zur Digitalisierung vor. Dazu gehört der Ausbau des Glasfasernetzes möglichst bis zu jedem Haus in NRW bis 2025. Die Sorge, dass durch die Digitalisierung Arbeitsplätze wegfallen, teilt die CDU nicht. Studien zeigten, dass diese Befürchtungen bislang nicht eingetreten seien.

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