Sportstätten in NRW Ganz schön peinlich

Meinung | Düsseldorf · Für ein Bundesland, in dem manche ernsthaft nach einer Bewerbung für die Olympischen Spiele rufen, sind die Ergebnisse der Wuppertaler Studie zu den Sportstätten im Land ganz schön peinlich.

 Ein schadhafter Kunstrasenplatz in Hennef.

Ein schadhafter Kunstrasenplatz in Hennef.

Foto: Ingo Eisner

Wir haben hier in Nordrhein-Westfalen ja praktisch schon die Infrastruktur für Olympia, tönen die Optimisten. Aber die schmucken Stadien und Arenen für den Spitzensport, um die uns die Welt beneidet, verstellen den Blick auf die triste Wirklichkeit. Dort, wo ganz normale Bürger Volley- und Handball spielen, wo Schüler turnen und sich Vereine engagieren, gammeln Wände, Decken und Bodenbeläge vor sich hin.

Der Investitionsstau trifft vor allem die Menschen in den großen Städten, also zum Beispiel in Dortmund, Essen und Köln. Dort sind viele Hallen nicht nur marode, sondern es gibt außerdem zu wenige. In Dortmund und in Gelsenkirchen kommen auf eine Mehrfach-Sporthalle rund 20 000 Einwohner, in Bonn rund 15 000 in Siegen dagegen nur 9000.

Dem Land ist also nicht damit gedient, dass Fördergeld für den Sport flächendeckend „mit der Gießkanne“ verteilt wird. Die Hilfe muss die Richtigen erreichen. Die Wuppertaler Forscher machen da einen guten Vorschlag: ein „Sonderprogramm Turn- und Sporthallen in Großstädten“.

Was übrigens gar nicht geht, ist das Verstecken von Sport-Fördermitteln im kommunalen Haushalt. Es ist wohl nicht zu viel verlangt, dass ein Empfänger klar dokumentiert, wofür genau er dieses Geld verwendet. Das Land mit den olympischen Ambitionen könnte sich auf diese Weise schon mal in Transparenz üben.

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