Flüchtlinge misshandelt: Anklage im Burbach-Skandal erhoben

Siegen/Burbach · Zweieinhalb Jahre nach Bekanntwerden des Misshandlungsskandals in einer Flüchtlingsunterkunft in Burbach hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben. Das bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Siegen am Dienstag. Einzelheiten zu der Anklage und den Beschuldigten nannte er nicht.

 Das Flüchtlingsheim auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne in Burbach.

Das Flüchtlingsheim auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne in Burbach.

Foto: F. Gambarini/Archiv

Nach einem Bericht der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" ("WAZ"/Mittwoch) hat die Staatsanwaltschaft 38 Beschuldigte angeklagt. Darunter seien auch zwei Mitarbeiter der Bezirksregierung Arnsberg. Sie sollen von den Misshandlungen von Flüchtlingen durch Wachleute gewusst haben, aber nicht eingeschritten sein. Die Staatsanwaltschaft werfe ihnen Freiheitsberaubung durch Unterlassen in 13 Fällen vor. Sie hätten bereits vor dem Bekanntwerden des Skandals davon gewusst, dass Flüchtlinge in einem sogenannten Problemzimmer von Wachleuten eingesperrt und gequält wurden.

Die meisten Angeklagten sind dem Bericht zufolge Mitarbeiter des ehemaligen Betreibers der Unterkunft sowie des Wachdienstes.

Im September 2014 hatten Handyfotos und ein Video von misshandelten Flüchtlingen aus der Unterkunft im Siegerland für Empörung gesorgt. Wachleute hatten die Opfer auf eine mit Erbrochenem verschmutzte Matratze gezwungen und mit dem Fuß im Nacken der Opfer posiert.

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