Seniorentag: Steinmeier fordert höchste Priorität für Pflege

Dortmund · Die Politik muss der Alten- und Krankenpflege nach Ansicht von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erste Priorität einräumen. "Pflege kann nicht immer nur billig sein - und sie darf nicht auf Kosten der Pflegekräfte billig gemacht werden", forderte Steinmeier am Montag bei der Eröffnung des 12. Deutschen Seniorentages in Dortmund. Es sei allerhöchste Zeit, dass die pflegenden Berufe endlich die Wertschätzung bekämen, die sie verdienten. Neue Stellen, bessere Arbeitsbedingungen und Bezahlung: Die große Koalition habe ihren Handlungsbedarf ausführlich beschrieben und müsse nun handeln. "Ich hoffe, dass das Wort 'Pflegenotstand' nicht dauerhaft zum deutschen Sprachgebrauch gehören muss", sagte Steinmeier weiter.

 Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Foto: Wolfgang Kumm/Archiv

Das dreitägige Treffen wird vom Bundesverband der Senioren-Organisationen ausgerichtet und soll bis Mittwoch etwa 15 000 Besucher anlocken. Die Vorträge, Diskussionsrunden, Mitmach-Angebote und Messestände kreisen um die Frage, wie ein gesundes und aktives Leben auch in höherem Alter gelingen kann. Ursprünglich hatte auch NRW-Ministerpräsident Armin Laschet bei der Eröffnung sprechen wollen, musste aber wegen seines auf Montag verschobenen Besuches beim Papst absagen.

Das alle drei Jahre an wechselnden Orten stattfindende Seniorentreffen steht unter dem Motto "Brücken bauen". Vor diesem Hintergrund warnte Bundespräsident Steinmeier vor sozialen Unterschieden durch Altersarmut: "In unserem Sozialstaat ist die Politik verpflichtet, dafür zu sorgen, dass auch im Alter für alle ein würdiges Leben möglich ist." Altersarmut sei eine Sackgasse. "Da muss gegengesteuert werden."

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