Streit: Papst fordert Bischofskonferenz zur Lösung auf

Rom · Die Diskussion um eine Teilnahme von Protestanten an der Kommunion entzweit die katholische Kirche in Deutschland. Mehrere Bischöfe erhofften sich eine Lösung von ganz oben: vom Vatikan. Nun liegt der Ball aber wieder im eigenen Feld.

 Kardinal Reinhard Marx (l.) und Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki.

Kardinal Reinhard Marx (l.) und Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki.

Foto: Oliver Berg/Archiv

Im Streit in der Deutschen Bischofskonferenz um die Teilnahme von Protestanten an der Kommunion hat der Vatikan die Bischöfe zu einer gemeinsamen Lösung aufgerufen. Papst Franziskus bitte die deutschen Bischöfe, "im Geist kirchlicher Gemeinschaft eine möglichst einmütige Regelung zu finden", hieß es in einer Mitteilung des Vatikans und der Bischofskonferenz nach einem Treffen der deutschen Geistlichen mit Vertretern des Vatikans am Donnerstag in Rom. Der Chef der Glaubenskongregation, Francisco Ladaria Ferrer, habe erklärt, dass Franziskus "das ökumenische Engagement der deutschen Bischöfe würdigt".

Über die Teilnahme in Einzelfällen von Protestanten an der Eucharistiefeier in der katholischen Kirche war es in der Bischofskonferenz zum Bruch gekommen. Sieben Bischöfe - darunter der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki und fünf bayerische Bischöfe - hatten sich in einem Schreiben an den Vatikan gegen eine Entscheidung der Bischofskonferenz unter Vorsitz des Münchner Kardinals Reinhard Marx im Februar gewandt. Diese sieht vor, dass Ehepaare unterschiedlicher Konfessionen im Einzelfall gemeinsam an Eucharistiefeiern teilnehmen dürfen.

Mehr als drei Viertel der Bischöfe hatten diesem Schritt zugestimmt. Die Gruppe um Woelki bezweifelt aber, dass eine nationale Bischofskonferenz alleine einen Beschluss mit solcher Tragweite fassen kann. Vor allem die Tatsache, dass der Brief an Marx vorbei direkt nach Rom ging, sorgte für Aufsehen.

Bei dem mehr als drei Stunden langen Treffen waren neben Marx und Woelki auch der Magdeburger Bischof Gerhard Feige, der Münsteraner Bischof Felix Genn, der Bischof von Speyer, Karl-Heinz Wiesemann, der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer und der Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, Hans Langendörfer, dabei.

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