Keine Nachwuchssorgen Bewerberboom bei Polizeistellen in NRW

Düsseldorf · Die Zahl der Bewerber bei der Polizei in NRW steigt - und es gibt auch mehr Stellen. Trotzdem hilft das der Gewerkschaft der Polizei nicht sofort.

 Die Polizei in Nordrhein-Westfalen freut sich über viele Bewerber.

Die Polizei in Nordrhein-Westfalen freut sich über viele Bewerber.

Foto: Jens Kalaene/Archiv

Die Polizei in Nordrhein-Westfalen bekommt immer mehr Bewerbungen. "Auf die 2300 offenen Stellen in 2018 haben sich rund 11.000 Leute beworben", sagte Arnold Plickert, NRW-Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP), am Samstag. Für die Stellen, die in diesem Jahr besetzt wurden, waren es knapp 9400. "Das zeigt, dass der Polizeiberuf nach wie vor sehr attraktiv ist und wir uns um den Nachwuchs keine Sorgen machen müssen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen." Zuvor hatte die "Rheinische Post" (Samstag) berichtet.

Seit 2011 steigen die Bewerberzahlen nahezu kontinuierlich an. Parallel wurden aber auch immer mehr Stellen ausgeschrieben. Plickert betont, dass deshalb aber nicht mehr Polizisten im Dienst seien. "Die neu geschaffenen Stellen reichen gerade aus, um die Polizisten zu ersetzen, die in Ruhestand gehen oder abgezogen werden für Aufgaben beim Staats- und Verfassungsschutz." Erst am Ende der Legislaturperiode werde man real 1000 Stellen mehr haben.

Die Gewerkschaft pocht auf Soforthilfe. Die könnte erfolgen über die Einstellung von Tarifbeschäftigten. "Die Leute könnten uns auf den Radarwagen unterstützen oder bei Schriftwechseln. Dafür braucht man ja keine volle Ausbildung über drei Jahre", sagte Plickert. Das Land NRW hat zugesagt, im nächsten Jahr 500 Tarifbeschäftigte einzustellen. Die GdP will keine Zeit verlieren und damit schon in diesem Jahr anfangen. "Wenn man sagt, uns ist die innere Sicherheit wichtig, dann sehen wir keinen Grund, damit bis zum nächsten Jahr zu warten", sagte Plickert. Und es seien auf einen Schlag mehr Polizisten im Dienst, wenn deren vier bis fünf Millionen angehäuften Überstunden zu guten Konditionen ausgezahlt würden.

Die Pressestelle des NRW-Innenministeriums war am Wochenende nicht besetzt und für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

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