Anti-Terror-Demo: Katholische Laien kritisieren Ditib-Absage

Bonn · Mit Unverständnis hat das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) auf die Absage des Islam-Dachverbands Ditib an der Anti-Terror-Demonstration in Köln reagiert. Gerade in der aktuellen gesellschaftlichen Situation sei die Absage ein verheerendes Zeichen, sagte ZdK-Präsident Thomas Sternberg am Freitag laut Mitteilung in Bonn. "Dass sich die Ditib mit diesem Verhalten weiter isoliert, sehen wir mit sehr großen Sorgen."

Es müsse allen Muslimen daran gelegen sein, gemeinsam mit anderen öffentlich ein Zeichen "gegen die Pervertierung und Instrumentalisierung des Islams" zu setzen, sagte Sternberg. "Es gibt keinen Grund, sich diesem wichtigen, gemeinsamen öffentlichen Zeichen und unser aller gemeinsamer Verantwortung für ein friedliches Zusammenleben zu entziehen - erst recht nicht mit Gedanken, die eher gruppendynamisch klingen."

Die türkisch-islamische Union Ditib, der größte Islam-Dachverband in Deutschland, hatte entschieden, sich nicht an dem für Samstag geplanten Friedensmarsch gegen islamistischen Terror in Köln zu beteiligen. Zur Begründung hieß es, solche Demonstrationen stigmatisierten die Muslime und verengten den internationalen Terrorismus auf sie, ihre Gemeinden und Moscheen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort