Interview mit dem Vorstandschef der Deutschen Post „Mit Druck kann ich sehr gut umgehen“

Bonn · Die Zeit von Patriarchen, die mit heroischer Geste, Befehl und Gehorsam, führen, ist fast vorbei. Doch wie führt man einen Konzern mit 500.000 Mitarbeitern? Frank Appel, Vorstandschef der Deutschen Post, beschreibt seinen Managementstil im Interview.

Was haben Sie nach fast neun Jahren an der Spitze der Post über die „Ressource Mensch“ gelernt?

Frank Appel: Ich sehe bestätigt, was ich früher schon geglaubt habe, ohne dass es mir so klar war: Wenn man davon ausgeht, was Menschen ausmacht, dann kann man Unternehmen erfolgreich führen. Das Zweite: Wenn man bei schwierigen Entscheidungen, und die gab es bei uns in den letzten neun Jahren auch, offen und ehrlich ist, dann bekommt man dafür Respekt – selbst wenn es schmerzt. Man darf nicht um den heißen Brei herumreden und man muss tun, was man vorher gesagt hat – und den Kurs ändern, wenn man sieht, dass es nicht funktioniert. Das spürt man erst richtig als Chef, wenn man ultimativ die Verantwortung trägt.

Sie sind promovierter Neurobiologe. Kann man aus dem Bereich etwas für das Führen eines großen Konzerns ableiten?

Wie wichtig ist in dem Trio Kopf-Herz-Bauch der Bauch?

Sie waren mit 46 Jahren relativ jung, als Sie die Führung von 470.000 Mitarbeitern in 220 Ländern übernommen haben. Wie bereitet man sich darauf vor?

Wie gehen Sie mit Stress um?

Sie setzen bei der Arbeitszeit klare Grenzen – und das in einem globalen Umfeld, das immer weniger planbar ist. Wie funktioniert das?

Sind Sie als Chef ökonomischer mit Ihrem Vertrauen geworden?

... und wenn es schiefgeht ...

Traditionelles Führen – im Kern ja noch immer typisch männliches Managen – sieht anders aus. War es eine bewusste Entscheidung, nicht auf Alphatier zu machen?

Sie nennen es Gestaltungsspielraum, ich würde es Macht nennen – wie wichtig ist sie Ihnen?

Führen Sie in Ihrem Bereich solche „Exit-Gespräche“ persönlich?

Sind Sie dann ehrlich?

Wenn es bei Ihnen Zuhause etwas zu verhandeln gibt, macht das Ihre Frau. Haben Sie eine Erklärung dafür, warum es in den Vorständen großer Konzerne immer noch so wenige Frauen gibt?

Sie könnten andere Dinge machen – coachen, lehren, beraten. Dennoch entscheiden Sie sich für einen hoch komplexen, anstrengenden Alltag auf der 40. Etage des Post Towers. Sind Sie es manchmal Leid?

Sie äußern sich oft zu aktuellen Themen. Reizt Sie ein politisches Amt?

Welches Managementcredo würden Sie auf die Politik übertragen?

Sagen Sie es Politikern, wenn die Dinge Ihrer Meinung nach nicht richtig laufen?

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