Bundespräsident trifft Obama in Washington Gauck reist in die USA

WASHINGTON · Bundespräsident Joachim Gauck trifft Barack Obama. Nach Informationen des General-Anzeigers wird das deutsche Staatsoberhaupt rund um die Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen der deutschen Einheit im Oktober nach Washington reisen. Es ist der erste Besuch eines Bundespräsidenten in den USA seit 18 Jahren.

Gestern noch auf dem Weg zur Gorch Fock, bald schon auf US-Reise: Joachim Gauck.

Gestern noch auf dem Weg zur Gorch Fock, bald schon auf US-Reise: Joachim Gauck.

Foto: dpa

Ziel sei es unter anderem, Deutschlands Dankbarkeit für die ausdauernde US-amerikanische Unterstützung - insbesondere durch den damaligen Präsidenten George Bush - bei der Anbahnung der Wiedervereinigung zum Ausdruck zu bringen, hieß es inoffiziell in US-Kreisen. Das Weiße Haus will den Termin und das genaue Programm erst in den kommenden Wochen bekannt geben.

Gauck wird bei seiner Visite an der traditionellen Einheitsfeier in der Residenz des deutschen Botschafters teilnehmen. Ein begehrter Termin im Veranstaltungskalender der US-Hauptstadt, zu dem regelmäßig bis zu 3000 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft eingeladen werden.

Die Feier findet diesmal nicht am 3., sondern am 6. Oktober statt. Am Tag darauf soll Gauck, der von seiner Lebenspartnerin Daniela Schadt begleitet wird, am Vormittag von Präsident Obama im Weißen Haus empfangen werden. Es handelt sich um einen Arbeitsbesuch, nicht um eine offizielle Staatsvisite.

Vor Washington wird Gauck voraussichtlich am 5. Oktober mit Philadelphia eine Stadt besuchen, in der eines der Leitthemen seiner Präsidentschaft verwurzelt ist: Freiheit.

Am 4. Juli 1776 unterschrieben Amerikas Gründerväter in der Metropole des Bundesstaates Pennsylvania, die von 1790 bis 1800 die erste Hauptstadt des Landes war, die Unabhängigkeitserklärung. Gauck wird die historische Innenstadt mit Independence Hall (Unabhängigkeitskeits-Halle) und Liberty Bell (Freiheitsglocke) besuchen und an der Universität von Pennsylvania einen Vortrag halten.

Zuletzt hatten sich Gauck und Obama offiziell im Juni 2013 in Berlin gesehen. Der amerikanische Präsident hielt bei seinem Deutschlandbesuch in glühender Hitze eine Rede am Brandenburger Tor.

Nach Unterlagen des US-Außenministeriums ist Gaucks Visite der erste Besuch eines Bundespräsidenten in Washington seit 18 Jahren. 1997 hatte Roman Herzog den Amerikanern in Washington versichert, dass sie im neuen Zeitalter des "globalen Dorfes" auf die Partnerschaft Deutschlands zählen können.

Bei einer Rede in der Georgetown-Universität empfahl Herzog, Deutschland wie die Vereinigten Staaten sollten sich bei der Lösung großer Probleme von Pragmatismus und weniger von Dogmatismus leiten lassen.

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