Land schließt fünf Notunterkünfte Kaum noch Flüchtlingeaus Kosovo

DÜSSELDORF · Nach dem massiven Rückgang der Flüchtlingszahlen aus dem Kosovo haben NRW-Behörden in den vergangenen Wochen fünf Notunterkünfte in Kamen, Wuppertal, Recklinghausen, Dahlem und Beelen schließen können. Am Donnerstag reisten 130 abgelehnte und ausreisepflichtige Kosovaren freiwillig mit einer Chartermaschine zurück in ihre Heimat.

NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) kündigte weitere Flüge für Menschen an, die von Schleppern mit falschen Versprechungen nach Deutschland gelockt worden waren.

Im Innenausschuss des Landtags erläuterte Jäger, dass im ersten Quartal 2015 knapp 4000 Kosovaren einen Asylantrag in NRW gestellt haben - 20 Mal so viele wie im Vorjahreszeitraum.

Da nur 0,2 Prozent der Anträge erfolgreich waren und die Bearbeitung der Asylanträge der Kosovaren deutlich beschleunigt wurde, kamen in der ersten Aprilwoche nur noch 13 Flüchtlinge pro Tag in die Erstaufnahmeeinrichtungen in Dortmund und Bielefeld. Nach Angaben Jägers wollen die meisten Kosovo-Flüchtlinge inzwischen möglichst schnell zurück in die Heimat. Derzeit verlassen sie NRW nach bis zu vier Wochen - meist freiwillig.

Insgesamt stellten im ersten Quartal des Jahres 5407 Flüchtlingen einen Erstantrag auf Asyl in NRW - das waren 149 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Zum 20. April verfügte NRW über eine Aufnahmekapazität von 9650 Plätzen in Landeseinrichtungen und Notunterkünften - 7038 Plätze waren mit Asylbewerbern belegt.

Durch die Schließung der fünf Notunterkünfte ist die Gesamtkapazität um 586 Plätze gesunken. Das Innenministerium strebt an, die Aufenthaltszeit in Landeseinrichtungen von bisher 14 Tagen auf mindestens vier Wochen zu verlängern.

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