Agrarminister vereinbaren gemeinsame Linie in Bonn "Äpfel essen gegen das russische Embargo"

BONN · Gemeinsam mit seinen polnischen und französischen Amtskollegen machte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) am Dienstag in Bonn in der Villa Hammerschmidt deutlich, wie er sich die Unterstützung der Bevölkerung für die Bauern im Kampf gegen die russischen Agrarsanktionen vorstellt: "An apple a day keeps Putin away."

 Einig in der Villa Hammerschmidt: die Agrarminister Marek Sawicki, Christian Schmidt und Stéphane Le Foll.

Einig in der Villa Hammerschmidt: die Agrarminister Marek Sawicki, Christian Schmidt und Stéphane Le Foll.

Foto: Julian Stech

Doch mehr Äpfel essen allein, wurde bei dem Treffen am Dienstag deutlich, wird wohl nicht ausreichen, um die Folgen des russischen Lebensmittelembargos aufzufangen.

Förderung des Inlandskonsums, etwa durch Abgabe von Obst, Gemüse und Milchprodukten an Schulen und karitative Einrichtungen, Förderung des Exports in neue Märkte und zur Not auch Rückname und Vernichtung überschüssiger Ware - diese drei Maßnahmen wollen die drei Länder am Freitag in Brüssel vorschlagen, wenn dort über Hilfen für die Bauern beraten wird.

Die Auswirkungen auf die deutsche Landwirtschaft bezeichnete Schmidt am Dienstag als "überschaubar". Am härtesten ist wohl Polen betroffen. Lebensmittel für 1,3 Milliarden Euro seien im vergangenen Jahr über die Grenze nach Russland gegangen, großenteils Obst und Gemüse, sagte Agrarminister Marek Sawicki.

Es sei die Frage, was mit einer Million Tonnen Äpfel geschehen soll, die in den nächsten Wochen geerntet werden und überwiegend nach Russland exportiert werden sollten. Bisher hat die EU 125 Millionen Euro als Hilfen für die Bauern freigegeben. Die Agrarminister schlossen nicht aus, dass auch noch der europäische Krisenfonds angezapft werden muss.

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