Zum Tag des Grundgesetzes Wie im Bonner Museum Koenig die Demokratie entstand

Bonn · Am 23. Mai 1949 wurde das Grundgesetz in Bonn verkündet. Seit 69 Jahren gilt die deutsche Verfassung als Fundament der Demokratie. Eine Rolle auf dem Weg dorthin spielte auch das Museum Koenig.

Am 1. September 1948 fand die Eröffnungssitzung des Parlamentarischen Rates statt.

Am 1. September 1948 fand die Eröffnungssitzung des Parlamentarischen Rates statt.

Foto: Barbara Frommann

Vor 69 Jahren, am 23. Mai 1949, wurde das Grundgesetz in Bonn verkündet und unterzeichnet. War die Verfassung zunächst bewusst als Provisorium angelegt, so gilt sie auch heute noch als Fundament der Demokratie in Deutschland.

Eine der wichtigen Stationen auf dem Weg dorthin bildete unter anderem das Bonner Museum Koenig. Denn dort fand am 1. September 1948 die Eröffnungssitzung des Parlamentarischen Rates statt, der die Aufgabe hatte, das Grundgesetz auszuarbeiten.

Beharrlich hält sich die Legende, dass eben diese Sitzung im Lichthof des Museums ringsum von ausgestopften Giraffen geziert wurde. Doch anders als gerne kolportiert wird, gab es zur Eröffnung des Parlamentarischen Rates keine imposanten Tiere, die der Politprominenz im Jahr 1948 über die Schulter blickten. Vielmehr verbargen sich die Tierpräparate im Erdgeschoss allesamt hinter Vorhängen.

Keine Giraffen für Politiker

Zwar wurde das Grundgesetz im Anschluss vorwiegend in der Pädagogischen Akademie, dem späteren Bundesratsgebäude, verhandelt, doch bezeichnet sich das Museum Koenig nach wie vor mit Stolz als einen der Geburtsorte der Bundesrepublik Deutschland. Mehrere Behörden hatten in der Frühphase der Demokratie immerhin ihren ständigen Sitz in den Räumen des Naturkundemuseums. Und auch Bundeskanzler Konrad Adenauer gastierte zwei Monate in der Forschungseinrichtung, bevor schließlich das Palais Schaumburg sein Dienstsitz wurde.

Untrennbar ist also die Entstehung der Bundesrepublik mit der ehemaligen Hauptstadt Bonn und dem Museum Koenig verknüpft. Aus diesem Grund nutzte zuletzt auch Jan Böhmermann die geschichtsträchtigen Räume des Forschungszentrums für einen Videodreh zum umstrittenen Song "Recht kommt". Darin rappt der Satiriker und Moderator unter anderem über die Macht der Gerichte und huldigt der Leistung von Rechtsanwälten und Richtern. Äußerst passend zum 69. Geburtstag der Verfassung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort