Transport auf dem Neckar Streng bewachtes Schiff mit Atommüll erreicht Zwischenlager

Neckarwestheim · Auf dem Wasserweg werden ausgediente Brennelemente vom stillgelegten Kraftwerk Obrigheim abtransportiert. Aktivisten protestieren. Bis Jahresende ist ein weiterer Transport geplant.

 Aktivisten schwimmen während einer Aktion auf Gummienten.

Aktivisten schwimmen während einer Aktion auf Gummienten.

Foto: Sebastian Gollnow

Begleitet von Protesten hat ein streng bewachtes Spezialschiff drei Castor-Behälter mit hoch radioaktivem Atommüll in das Zwischenlager Neckarwestheim transportiert.

Aktivisten demonstrierten entlang der etwa 50 Kilometer langen Strecke vom stillgelegten Kraftwerk Obrigheim gegen die aus ihrer Sicht riskante Beförderung auf dem Neckar. Das Schiff hatte in der Nacht am stillgelegten Atomkraftwerk Obrigheim abgelegt. Bundesweit war es der vierte Transport von Atommüll per Schiff seit der Erstfahrt im Juni.

In den nächsten Wochen plant EnBW eine weitere Fahrt mit drei Castoren auf dem Neckar. Damit sollen dann insgesamt 342 ausgediente Brennelemente nach Neckarwestheim gebracht werden. EnBW argumentiert, der Transport nach Neckarwestheim mache den Bau eines eigenen Zwischenlagers in Obrigheim überflüssig.

Nach rund elf Stunden Fahrt erreichte das Spezialschiff am Mittag sein Ziel. Ein Großaufgebot der Polizei bewachte den Schubverband unter anderem mit Booten, einem Hubschrauber und mit Einsatzkräften am Ufer. Entlang der Strecke protestierten einige Dutzend Aktivisten gegen die Pläne der EnBW. Trotz nur geringer Auswirkungen auf den Transport werteten die AKW-Gegner ihre Aktion als Erfolg.

Bei der Erstfahrt Ende Juni hatten sich Aktivisten von Brücken abgeseilt und das Schiff etwa eine Stunde lang blockiert. In den Castoren, von denen einer beladen etwa 107 Tonnen wiegt, befindet sich auch Plutonium. Wie bei bisherigen Fahrten teilte EnBW auch den Termin der nächsten Beförderung nicht mit. Das Unternehmen argumentiert mit Bestimmungen in der Transporterlaubnis.

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