Kommentar zur Kommunion-Entscheidung des Papstes Punkt für Woelki

Meinung | BONN · Kirchenpolitisch schwächt das Schreiben aus Rom die Position von Kardinal Marx. Und das sogar massiv, kommentiert Benjamin Lassiwe.

 Papst Franziskus.

Papst Franziskus.

Foto: dpa

Kölns Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki kann sich bestätigt fühlen. Das Schreiben des Vorsitzenden der Glaubenskongregation Kardinal Ladaria nach München zu Reinhard Kardinal Marx kommt ihm und den anderen sieben Bischöfen, die ihre Bedenken zur Eucharistiezulassung evangelischer Ehepartner deutlich gemacht haben, sehr weit entgegen.

Eine generelle, von der Deutschen Bischofskonferenz vorgegebene Regelung für ganz Deutschland schließt der Brief aus Rom im Grunde aus. Wohlgemerkt, das Schreiben schließt nicht aus, dass es so eine Regelung im Einzelfall und aufgrund einer geistlichen Notlage geben kann. „Insbesondere scheint es angebracht, das Urteil über das Vorliegen einer „drängenden schweren Notlage“ dem Diözesanbischof zu überlassen“, heißt es ja in dem Ladaria-Schreiben.

Ein solches Urteil ist also möglich, aber eben nicht für alle, und schon gar nicht an Hand einer Broschüre, die einfach mal so in die Diözesen gegeben wird. Trotzdem könnte dieser Satz in manchen deutschen Bistümern zu Veränderungen führen. Im Erzbistum Köln allerdings ganz sicher nicht.

Kirchenpolitisch schwächt das Schreiben aus Rom die Position von Kardinal Marx. Und das sogar massiv. Einen deutlicheren Tritt in den Allerwertesten hätte der Erzbischof von München und Freising, der ja angeblich über ein besonders gutes Verhältnis zu Papst Franziskus verfügen soll, nicht kriegen können.

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