Neue Regelung NRW-Ministerin will lange Pfingstferien einführen

Düsseldorf · Die NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) will eine neue Ferienregelung durchsetzen. Unterstützung erhält sie von Eltern und Lehrern. Die Pfingstferien sollen ausgeweitet werden.

Die nordrhein-westfälische Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) will sich für eine Verlängerung der Pfingstferien einsetzen. „Die Zustimmung dazu ist groß, und ich unterstütze das ausdrücklich“, sagte Gebauer unserer Redaktion. Sie werde das Thema Ferienregelung in der Kultusministerkonferenz (KMK) ansprechen. Es gebe viele Fragen, die grundsätzlich einmal zwischen den Ländern besprochen werden müssten, so auch der Ferienbeginn.

„Warum haben Bayern und Baden-Württemberg immer zum letztmöglichen Zeitpunkt Sommerferien?“, fragte die Schulministerin und fügte hinzu: „Hier meine ich, dass es zu neuen Regelungen kommen muss.“ Diese durchzusetzen sei aber „ein dickes Brett“, die anderen Bundesländer hätten auch ihre Interessen.

Die Schulministerin nimmt sich eines heiklen Themas an. In der Kultusministerkonferenz haben sich die Ressortchefs aller Bundesländer auf ein komplexes Ferien-Reglement geeinigt. Zwar legt die KMK direkt nur die Sommerferien fest. Indirekt werden aber auch die übrigen Ferientermine hierdurch beeinflusst.

In Nordrhein-Westfalen dauerten die Pfingstferien dieses Jahr ausnahmsweise eine Woche statt nur weniger Tage. Das lag an einer ganz besonderen Konstellation: Viele Feiertage fielen in die Ferien, unter anderem auch der zusätzliche einmalige Jubiläums-Reformationstag. Da Feiertage in den Ferien nicht als Ferientage gelten, gab es in NRW die Möglichkeit, diese Tage für eine Verlängerung der Pfingstferien zu nutzen. In Bundesländern wie Bayern und Baden-Württemberg hingegen sind längere Pfingstferien die Regel. Dafür sind die Herbstferien dort eine Woche kürzer.

Eine Verlängerung der Pfingstferien träfe bei der Landeselternschaft der Gymnasien auf Zustimmung: „Auf den ersten Blick spricht nichts dagegen“, sagte der Vorsitzende Dieter Cohnen. Das Interesse der Eltern ist groß: Ein Kölner Vater hatte Anfang Juni eine Online-Petition an den Landtag gestartet, die inzwischen 2500 Unterstützer hat. Darin regt er ein- bis zweiwöchige Pfingstferien an und will dafür die Herbstferien verkürzen. Auch die Lehrergewerkschaft GEW kann sich längere Pfingstferien gut vorstellen. „Das wäre sicher sehr beliebt“, sagte Maike Finnern, stellvertretende Vorsitzende in NRW. Sie würde zum Ausgleich eine Verkürzung der Herbstferien befürworten, weil die Zeitspanne zwischen Sommer- und Weihnachtsferien recht kurz sei.

Kurzfristig ist eine Änderung allerdings kaum möglich: „Die Ferienpläne stehen bis 2023/2024 fest und daher wird es hier keine schnellen Entscheidungen geben können“, sagte Gebauer.

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