Vorstoß aus Niedersachsen Länder sollen Messer einfacher verbieten können

Berlin · Die Berichte über Messerangriffe in Deutschland häufen sich. Jetzt will Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) das Waffenrecht ändern, um einfacher Verbotszonen einrichten zu können. Zudem sollen nur noch weniger gefährliche Messer getragen werden dürfen.

Derzeit müssen die Länder bei der Einrichtung einer Sperrzone in der Stadt nachweisen, dass dort ein Kriminalitätsschwerpunkt ist. „Die Länder müssen im Einvernehmen mit unseren Städten und Gemeinden künftig leichter Waffenverbotszonen einrichten können“, sagte Pistorius unserer Redaktion. Der schwierige Nachweis solle entfallen. Pistorius möchte mit einer Bundesratsinitiative durchsetzen, dass auch in Fußgängerzonen, Einkaufszentren, sowie im Umfeld von Schulen und Kitas ein Messerverbot verhängt werden kann.

Dass heute Messer mit einer feststehenden Klinge von zwölf Zentimeter und seitlich aufspringende Springmesser mit acht Zentimeter Klinge erlaubt sind, hält Pistorius für ein Unding. „Kein Mensch braucht solche Messer im öffentlichen Raum“, sagte er. Mit der Änderung sollten künftig nur noch Messer mit einer Klingenlänge bis sechs Zentimeter und Springmesser gar nicht mehr in der Öffentlichkeit getragen werden dürfen.

Amtliche Statistiken zu Messerangriffen fehlen bisher, auch für NRW liegen keine Zahlen vor. Erst seit diesem Jahr werden die Angriffe in der Polizeistatistik gesondert erfasst.

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