Wahl in Kirchheimbolanden Hundertjährige Lisel Heise kandidiert für den Stadtrat

Kirchheimbolanden · Am 26. Mai könnte es bei der Kommunalwahl in Kirchheimbolanden eine kleine Sensation geben: Für die Wahl zum Ratsmitglied hat sich auch die Hundertjährige Lisel Heise aufstellen lassen.

 Lisel Heise kandidiert für den Stadtrat.

Lisel Heise kandidiert für den Stadtrat.

Foto: Uwe Anspach/dpa

Am 26. Mai finden in Deutschland bekanntlich die Wahlen zum Europäischen Parlament statt. In Rheinland-Pfalz sind die Bürgerinnen und Bürger zudem aufgerufen, ihre politischen Vertreter auf kommunaler Ebene bei einem Urnengang zu bestimmen.

In Kirchheimbolanden, rund 30 Kilometer nordöstlich von Kaiserslautern, könnte theoretisch an dem Tag ein Stück deutsche Demokratiegeschichte geschrieben und der demografische Wandel auf die Spitze getrieben werden. Wie die Zeitung „Rheinpfalz“ berichtet, hat die Gruppe „Wir für Kibo“ mit Lisel Heise eine 100-Jährige auf der Wahlliste. Damit dürfte die frühere Lehrerin und begeisterte Sportlerin vermutlich bundesweit die älteste jemals registrierte Kandidatin für ein politisches Amt sein. Wie die „Rheinpfalz“ weiter berichtet, würde sich Heise nach einem Einzug in den Stadtrat unter anderem für ein neues Freibad in Kirchheimbolanden einsetzen. Denn im Jahr 2011 war das dortige Schwimmbad geschlossen worden.

Jahrzehntelang habe Heise in dem Bad beinahe täglich ihre Bahnen gezogen, so die „Rheinpfalz“. Weiter schreibt die Zeitung von Heises Kritik an Schließungen von Freibädern aus finanziellen Gründen. Das sei – aus gesundheitlichen und gesellschaftlichen Gründen – eine Fehlentwicklung, meint sie. Aktuell ist „Wir für Kibo“ mit einer Person im 24-köpfigen Kirchheimbolandener Stadtrat vertreten. Daher hat Lisel Heise mit Listenplatz 20 eigentlich keine Aussichten auf einen Platz in dem Gremium. Bundesweite Aufmerksamkeit dürfte der 100-Jährigen aber auf jeden Fall sicher sein.

So oder so könnte man Heise vielleicht einmal nach Bonn einladen – für frischen Wind in der Bäderdebatte.

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