NRW-Wahl 2012 Hannelore Kraft stellte sich dem Wahlvolk in Bonn

BONN · "Warum ist Ihre Politik besser als die der anderen?", wollte der 13-jährige Johannes aus Königswinter von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft wissen, die am Samstag zum Wahlkampf nach Bonn gekommen war. Die SPD-Kandidatin wich aus: Die anderen Parteien schlecht zu machen, sei nicht ihre Sache.

 Hannelore Kraft und Bernhard "Felix" von Grünberg (l., halb verdeckt) sprechen mit Bürgern.

Hannelore Kraft und Bernhard "Felix" von Grünberg (l., halb verdeckt) sprechen mit Bürgern.

Foto: Frommann

Für die Piratenpartei fand sie gar lobende Worte: "Die haben tolle Inhalte", so Kraft. Auch sie hätte gerne Schulklassen mit maximal 15 Kindern. "Das Problem ist: Wie soll man das bezahlen?"

Eine Delegation der Bonner SPD, angeführt von Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch sowie den Landtagskandidaten Renate Hendricks und Felix von Grünberg, hatte Kraft zuvor in Empfang genommen und führte sie zum Parteistand am Marktplatz. Dort holte sie dann doch ordentlich zum Schlag vor allem gegen Schwarz-Gelb aus, rief die Leistungen der rot-grünen Minderheitsregierung in Erinnerung und nahm Stellung zu den Themen Mindestlohn, Bildung, Erziehung, Arbeit und Abbau der Neuverschuldung bis 2020.

Sie bekräftigte, die Koalition mit den Grünen fortsetzen zu wollen, und bekam während ihrer Gespräche die Aktion der Jungen Liberalen vermutlich gar nicht mit: Die hatten ein Plakat mit dem Schriftzug "Na Hannelore, mal wieder verrechnet?" erstellt und durften sich mit dem Bundestagsabgeordneten Uli Kelber über das Thema Neuverschuldung auseinandersetzen.

Die Grünen hatten ihren Stand, bestehend aus einem grün angestrichenen Verkaufsfahrrad, am Rand des Handwerkermarktes auf dem Münsterplatz aufgestellt. Eis gab es dort nicht, dafür "Kita-Plätzchen" und eine Aktion, für die der Landtagsabgeordnete Johannes Remmel, bisheriger Umweltminister der Minderheitsregierung, nach Bonn gekommen war.

Auf einer grünen Folie hatten die Politiker graue Kieselsteine und annähernd gelben Sand verteilt. Symbolik: "Schwarzgelb liegt wie Mehltau auf der Energiewende", erklärte Remmel, der mit dem Bundestagsabgeordneten Oliver Krischer sowie den Bonner Landtagskandidaten Rolf Beu und Angelica Maria Kappel beherzt zum Besen griff und Sand und Kies wegfegte. Darunter offenbarte sich der Slogan "Solar statt So lala".

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