Schlechte Umfragewerte Habeck geht auf Distanz zu Bundes-Grünen

Kiel · Vier Wochen nach seiner knappen Niederlage bei der Urwahl für die Grünen-Spitzenkandidatur zur Bundestagswahl geht Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck auf Distanz zur Führung seiner Partei.

 Ortstermin: Der schleswig-holsteinische Umwelt- und Landwirtschaftsminister Robert Habeck vor einer abgesperrten Geflügelzucht.

Ortstermin: Der schleswig-holsteinische Umwelt- und Landwirtschaftsminister Robert Habeck vor einer abgesperrten Geflügelzucht.

Foto:  Carsten Rehder

In einem Interview mit der "Welt am Sonntag" forderte er den schleswig-holsteinischen Landesverband der Grünen auf, sich deutlich von der Bundespartei abzusetzen. Um bei der Landtagswahl am 7. Mai erfolgreich zu sein, müssten es die Nord-Grünen "anders machen als der Bund".

Unterschiede zwischen seinem Landesverband und den Bundes-Grünen sieht Habeck unter anderem in der Geschlossenheit und der Bürgernähe der Nord-Grünen. "Lösungen findet man nur, wenn man nicht auf dem hohen Ross sitzt", sagte Habeck der Zeitung.

Er sei nicht der Richtige, um über die Ursachen der schlechten Umfragewerte der Bundes-Grünen zu spekulieren. "Wir machen hier unser eigenes Ding und schreiben unseren Erfolg als grüne Regierungspartei fort. Jetzt erst recht." Habeck kandidiert bei der Landtagswahl am 7. Mai nicht wieder für den Landtag. Es gilt aber als sicher, dass er bei einer weiteren Regierungsbeteiligung der Grünen erneut ein Ministeramt übernimmt.

Die Grünen liegen in Umfragen derzeit bundesweit bei rund 7 Prozent. In Schleswig-Holstein kamen sie bei der jüngsten Umfrage (Dezember 2016) auf 15 Prozent.

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