Kommentar zum Braunkohle-Abbau Grüne Zukunft

Meinung · Viele große Unternehmen drängen die Jamaika-Parteien, die Treibhausgas-Emissionen so rasch wie möglich wirksam zu senken. Unsere Autorin kommentiert, warum sich daraus vielleicht noch mehr machen lässt.

Dass die Grünen beim Klimaschutz auf ambitionierte Ziele pochen, ist keine spinnerte Idee von irgendwelchen Öko-Ideologen, sondern vernünftig. Hier tritt eine Partei nicht in erster Linie für sich selbst ein, sondern für uns alle, für Menschheit und Natur. Wer wie Union und FDP argumentiert, bei allem Klimaschutz dürfe die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie nicht aufs Spiel gesetzt werden, muss auch sehen: Ohne Klimaschutz könnte es auch mit der Industrieproduktion irgendwann nicht mehr weit her sein.

Klimaschutz ist also Selbstschutz, auch aus Sicht der Industrie. Viele große Unternehmen wie Siemens haben das längst begriffen. Sie drängen die Jamaika-Parteien, die Treibhausgas-Emissionen jetzt so rasch wie möglich wirksam zu senken. Vielleicht lässt sich daraus auch noch mehr machen: Klimaschonende Produkte und Strategien können Zukunftsprojekte der exportorientierten deutschen Wirtschaft sein.

Schon jetzt sind wir in vielen Umwelttechnologien weltweit führend. Größte Widersacher gegen die Abschaltung abgeschriebener älterer Braunkohle-Kraftwerke sind die Abbau-Regionen im Ruhrgebiet und in der Lausitz. Besonders für die ostdeutsche Region werden die Jamaika-Partner daher großzügig Strukturfördermittel bereitstellen müssen. Nur noch 20.000 Menschen sind zwar vom Braunkohle-Tagebau abhängig. Sie sozial abzusichern ist das eine. Die größere Aufgabe aber ist es, für diese Regionen tragfähige Zukunftsprojekte zu entwickeln. Im übrigen Ruhrgebiet hat man damit schon positive Erfahrungen.

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