Goldener Aluhut 2016 Deutschland, Land der Verschwörungstheoretiker

Berlin · Am 30. Oktober wurde in Berlin zum zweiten Mal der goldene Aluhut verliehen. Die Auszeichnung geht in diesem Jahr an fünf besonders umtriebige Verschwörungstheoretiker aus Deutschland.

Donald Trump ist eine Echse, Knoblauch hilft gegen 14 Arten von Krebs und die Bundesrepublik Deutschland gibt es in Wirklichkeit gar nicht. Was soll man dazu noch groß sagen? In fünf Kategorien wurden jetzt wieder Deutschlands umtriebigste Verschwörungstheoretiker nominiert und per Online-Voting mit dem goldenen Aluhut 2016 geadelt. Der Preis ist im Prinzip die Goldene Himbeere der Szene und wird – mit einem Augenzwinkern – bereits zum zweiten Mal verliehen.

Mit der Preisverleihung soll Aufklärungsarbeit geleistet werden. Die populärsten Verschwörungstheorien erfreuen sich inzwischen großer Beliebtheit und suchen hartnäckig einen Weg in die gesellschaftlich akzeptierte Konsensfähigkeit. Die erste Mondlandung wird beispielsweise von Vielen angezweifelt, ebenso der Tod von Lady Di oder 9/11. Während eine skeptische Grundhaltung gegenüber massenmedial rezipierten Großereignissen noch nachvollziehbar erscheinen mag, polarisieren radikalere Ansätze schon eher. Das bewies auch jüngst ein Anrufer bei Domian, der unter anderem behauptete, die Erde sei eine Scheibe.

Wie die Abstimmung zeigt, sind in Deutschland vor allem rechtspopulistische Verschwörungstheorien verbreitet. Zwei Wochen lang konnten User ihre Nominierungen für den golden Aluhut einreichen. Anschließend wurde demokratisch abgestimmt: Knapp 3.700 Stimmen wurden im Schnitt in den Kategorien „Verschwörungstheorien allgemein“, „Politik“, „Medien und Blogs“, „Medizin & Wissenschaften“ sowie „Esoterik“ abgeben. Aus den 60 Nominierten wurden so die fünf Preisträger ermittelt.

Ob die Organisatoren der Veranstaltung erfolgreich Aufklärung betreiben oder den Urhebern eher eine weitere Platform bieten, sei allerdings dahingestellt.

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