Nur noch 44 Prozent in Bayern CSU droht Verlust der absoluten Mehrheit

München · Zwei Jahre vor der Landtagswahl hat die CSU in einer Umfrage die absolute Mehrheit in Bayern verloren. Derzeit würden sich nur noch 44 Prozent der Wähler für die CSU entscheiden, wie eine am Donnerstag veröffentlichte Umfrage des Hamburger Instituts GMS im Auftrag von SAT.1 Bayern ergab.

 Muss zeigen, wo es langgeht: Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hätte derzeit keine absolute Mehrheit in Bayern.

Muss zeigen, wo es langgeht: Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hätte derzeit keine absolute Mehrheit in Bayern.

Foto: Sven Hoppe

Die SPD käme auf 18 Prozent, die Grünen auf 10 Prozent und die Freien Wähler auf 6 Prozent. In den Landtag einziehen würden der Umfrage zufolge auch die AfD (9 Prozent) und die FDP (6 Prozent).

"Die Umfrage zeigt: In den nächsten Monaten geht es ums Ganze", sagte CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer. Die CSU müsse die eigenen Erfolge etwa beim Länderfinanzausgleich oder der Erbschaftsteuer mit mehr Nachdruck verkaufen. "Wir wünschen uns zudem mehr Rückenwind aus Berlin. Die Zahlen sind eine Momentaufnahme mit Luft nach oben."

Bei der Landtagswahl 2013 hatte die CSU noch 47,7 Prozent der Stimmen für sich verbuchen können. Sie regiert seither alleine im Landtag. Die SPD kam vor drei Jahren auf 20,6 Prozent, die Grünen auf 8,6 Prozent und die Freien Wähler auf 9,0 Prozent. Die nächste Wahl in Bayern ist im Herbst 2018 - spätestens im November.

Eine Alleinregierung der CSU wünschen sich den Befragten zufolge aktuell nur 30 Prozent der Bayern. 39 Prozent bevorzugen eine von der CSU geführte Koalition. Bei der Frage nach den künftigen Führungsköpfen in der CSU darf sich Finanzminister Markus Söder als Gewinner fühlen: Unter den Wählern der Partei stimmten 40 Prozent für den Franken, 13 Prozent für Wirtschaftsministerin Ilse Aigner, 6 Prozent für Innenminister Joachim Herrmann. Auch den Posten des Ministerpräsidenten trauen die meisten Befragten Söder zu: 34 Prozent der CSU-Wähler und 28 Prozent der Gesamtbevölkerung votierten für ihn.

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