Höhere Werte als 2013 Bis zum Mittag bereits 40 Prozent Wahlbeteiligung in NRW

Düsseldorf · Bei der Bundestagswahl deutet sich in Nordrhein-Westfalen eine höhere Beteiligung als 2013 an. Auch der wohl prominenteste NRW-Wähler hatte bis zum Mittag schon seine Stimme abgegeben.

Die Beteiligung an der Bundestagswahl ist in Nordrhein-Westfalen nach ersten Erkenntnissen bisher höher als vor vier Jahren. Der Landeswahlleiter teilte am Sonntag in Düsseldorf mit, dass die Beteiligung in acht ausgewählten Kreisen und kreisfreien Städten bis 12.00 Uhr bei durchschnittlich etwa 40 Prozent gelegen habe. Bei der Bundestagswahl 2013 waren es 37 Prozent gewesen. Bis zur Schließung der Wahllokale um 18.00 Uhr beteiligten sich in NRW damals 72,5 Prozent der Stimmberechtigten. Mit der höheren Wahlbeteiligung bestätigte NRW erste Trends aus anderen Bundesländern.

Im bevölkerungsstärksten Land sind 13,2 Millionen Bürger zur Wahl aufgerufen. Landeswahlleiter Wolfgang Schellen appellierte am Sonntag noch einmal an alle Bürgerinnen und Bürger, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen.

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz gab seine Stimme in seinem Wohnort Würselen bei Aachen ab. Gegen 10.00 Uhr betrat er zusammen mit seiner Ehefrau Inge das Wahllokal im Rathaus. „Ich hoffe, dass heute möglichst viele Menschen von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen und eine demokratische Zukunft der Bundesrepublik Deutschland bestärken, indem sie demokratischen Parteien ihre Stimme geben“, sagte der 61-Jährige. „Ich bin optimistisch, dass die SPD mit einem guten Resultat aus diesem Wahlkampf herauskommt.“ Den Umfragen zufolge liegt die SPD weit abgeschlagen hinter der CDU von Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Im Wahlbezirk Düsseldorf-Nord zeigten sich die Ehrenamtlichen zufrieden mit der Beteiligung am Vormittag: „Läuft gut, wir sind zufrieden. Bei dem Wetter kann man den Wahlgang auch gut mit einem Spaziergang verbinden“, sagte ein Wahlhelfer. Eine Sprecherin der Stadt Köln versicherte, die Wahl sei problemlos angelaufen.

Vor vier Jahren war die CDU bei der Bundestagswahl mit 39,8 Prozent der Stimmen stärkste Partei in NRW geworden. Die SPD erreichte 31,9 Prozent, die Grünen kamen auf 8,0 Prozent, die Linke auf 6,1 Prozent. Die FDP erhielt 5,2 Prozent.

In Duisburg wählen die Bürger an diesem Sonntag auch ihren Oberbürgermeister. Amtsinhaber Sören Link (SPD) hatte im Frühjahr angekündigt, sein Amt zum Datum der Bundestagswahl vorzeitig niederzulegen und sich einer Wiederwahl zu stellen. CDU, Grüne und zwei Wählerbündnisse unterstützen den parteilosen Kandidaten Gerhard Meyer (57). Erhält kein Bewerber die absolute Mehrheit, kommt es in 14 Tagen zur Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen. Einmalig wird der Duisburger OB für acht Jahre gewählt. Ab 2025 dann wieder für fünf Jahre.

Zusätzlich stimmen die Bürger in Duisburg noch über den geplanten Bau des größten deutschen Designer-Outlets ab. Das Outlet-Center mit vielen Modegeschäften auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs nahe der Innenstadt soll rund 30 000 Quadratmeter Verkaufsfläche erhalten. Die Gegner befürchten infolge des Centers für die Innenstadt hohe Umsatzeinbußen in Einzelhandel und Gastronomie und dann Leerstand. Die Investoren betonen dagegen, solch ein Geschäft bringe neue Kunden in die Stadt und belebe damit den Einzelhandel.

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