Bundesinnenministerium "Bild": Mehr Abschiebungen kurzfristig gestoppt

Berlin · Sie wehren sich gegen den Rücktransport oder werden plötzlich krank: Immer häufiger werden Flüchtlinge laut Medienbericht in letzter Minute doch nicht abgeschoben.

 Bundespolizisten begleiten abgelehnte Asylbewerber zum Flughafen Leipzig/Halle.

Bundespolizisten begleiten abgelehnte Asylbewerber zum Flughafen Leipzig/Halle.

Foto: Hendrik Schmidt/Archiv

Abschiebungen per Flugzeug werden nach einem Medienbericht immer häufiger in letzter Minute abgebrochen, etwa weil ein Betroffener Widerstand leistet oder plötzlich krank ist.

Im ersten Halbjahr wurden bereits 387 Abschiebungen kurzfristig gestoppt, wie die "Bild"-Zeitung berichtet. Das waren demnach 71 Prozent mehr als die 226 im ersten Halbjahr 2016. Die Zeitung beruft sich auf Zahlen des Bundesinnenministeriums.

Die Zahl der Abschiebungen insgesamt war im ersten Halbjahr gesunken. Bis Ende Juni gab es 12 545, im Vorjahreszeitraum 13 743. Unter den gestoppten Abschiebungen waren nach Angaben des Blattes 186 Fälle, in denen sich die Migranten heftig gegen den Rücktransport wehrten (plus 53,7 Prozent). 61 Migranten meldeten sich kurzfristig krank und waren nicht transportfähig (plus 110,3 Prozent).

In 113 Fällen weigerten sich die Flugzeugbesatzungen, die Abzuschiebenden zu transportieren (plus 68,7 Prozent). 27 Personen konnten nicht heimgeflogen werden, weil ihre Herkunftsländer plötzlich die Aufnahme verweigerten (plus 200 Prozent).

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