Nach Skandal um gefälschten Lebenslauf Augustinerin rückt für Hinz in den Bundestag

Sankt Augustin · Ihren Lebenslauf hatte sie geschönt, dafür legte Petra Hinz (SPD) ihr Bundestagsmandat nieder. Eine Politikerin aus der Region rückt für sie nun wohl nach: Bettina Bähr-Losse aus Sankt Augustin.

Nach dem Skandal um den gefälschten Lebenslauf der SPD-Abgeordneten Petra Hinz dürfte nun eine "echte" Juristin in den Bundestag nachrücken. Auf die Abgeordnete Hinz solle Bettina Bähr-Losse aus Sankt Augustin für die SPD folgen, teilte der nordrhein-westfälische SPD-Landesverband am Donnerstag mit. Hinz hatte zugegeben, entgegen bisherigen Angaben kein Abitur erlangt und keine justischen Staatsexamina abgelegt zu haben. Deshalb kündigte sie an, auf ihr Mandat zu verzichten.

Bähr-Losse ist 49 Jahre alt und verheiratet. Nach ihrem Abitur in Braunschweig studierte sie Jura in Regensburg, Göttingen und Bonn. Ihr Referendariat absolvierte sie in Köln. Sie arbeite als Rechtsanwältin vor allem im Bereich des Familienrechts. Seit 2009 ist Bähr-Losse Mitglied im Rat der Stadt Sankt Augustin und Kreistagsabgeordnete.

Persönlich war Bähr-Losse zunächst nicht zu erreichen. Sie sei im Urlaub, sagte ein Sprecher des SPD-Landesverbandes.

Bähr-Losse steht auf Platz 36 der NRW-Landesliste. Vor ihr steht Jürgen Coße, Vorsitzender der SPD im Kreis Steinfurt. Der 46-Jährige rückt Ende September für Peer Steinbrück als Abgeordneter in den Bundestag nach. Der frühere Bundesfinanzminister hatte Mitte Juli angekündigt, dass für ihn ein Jahr vor der Bundestagswahl Schluss sei.

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