Elf von zwölf an Salmonellen Erkrankten auf Weg der Besserung

CBT-Wohnhäuser Emmaus und Markusstift sowie der betroffene Kindergarten hoffen, Gefahr durch Infektion im Griff zu haben - Alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen

Plittersdorf. Susanne Littfinski ist die enorme Belastung anzumerken. Seit dem 15. November hat die Leiterin der Godesberger CBT-Wohnhäuser Emmaus und Markusstift den ersten Fall einer ernsten Durchfallerkrankung in ihrem Bereich. Seit dem 20. November ist klar, dass es sich hier und in weiteren Fällen um eine von der Emmaus-Küche ausgehende Salmonelleninfektion handelt.

Bis Freitag waren, wie berichtet, acht Bewohner der Alteneinrichtungen, sechs bei Emmaus, zwei im Markusstift, sowie vier Kinder eines ebenfalls belieferten Kindergartens befallen. 200 Essen gibt das Emmaushaus täglich aus.

Littfinski nennt die Namen der beiden auf der Lieferliste ihrer Küche stehenden Kindergärten nicht. "Eigentlich alle Erkrankten sind jetzt auf dem Weg der Besserung, und es gibt keine Neuerkrankungen", sagt Littfinski dem GA. Zwei Personen hätten im Krankenhaus behandelt werden müssen.

Eine sei inzwischen entlassen, eine andere komme am Montagmorgen zurück. "Eine Mieterin des Wohnens mit Service im Markusstift befindet sich jedoch noch in kritischem Zustand." Wobei nicht geklärt sei, ob eine weitere Erkrankung der Frau dafür verantwortlich stehe.

Als Ursache habe sich das an zwei Tagen herausgegebene Dessert bestätigt, berichtet die Leiterin der Senioreneinrichtungen dem GA über die Erkenntnisse des Gesundheitsamts. "Zwei Komponenten waren dabei gleich. Verantwortlich könnte das Kakaopulver oder die pürierte Banane sein."

Nicht wahrscheinlich, aber auch letztlich noch nicht auszuschließen sei jedoch, dass die Übertragung über einen Mitarbeiter lief. Die betreffenden Desserts habe eine einzelne Person hergestellt. "Die Stuhlprobenanalyse sämtlicher bei uns mit Lebensmitteln befasster 30 Mitarbeiter sind noch nicht abgeschlossen", erklärt Littfinski. Schon bei den ersten Verdachtsmomenten auf Salmonellen habe sie alle diese 30 Personen sofort von der Arbeit abgezogen, die Produktion in der Küche gestoppt und sämtliche Lebensmittel vernichten lassen.

"Ich bin in die Essenräume und habe mit den Bewohnern gesprochen, die da an leeren Tischen saßen. Sie haben mir versichert, dass sie mit uns am gleichen Strang ziehen", erläutert sie auch diesen Teil des Krisenmanagements. Das Essen wird seither von neuen Kräften der CBT-Partnerhäuser hergestellt und geliefert.

In Kooperation mit dem Gesundheitsamt habe sie alle nur irgend nötigen Maßnahmen veranlasst, betont Littfinski. Die Bewohner, deren Angehörige und natürlich auch die Kindergärten seien sofort umfassend informiert und über Schutzmaßnahmen aufgeklärt worden. Alle Mitarbeiter hätten die Infektionsschutz-Erstbelehrung durchlaufen.

"Wir desinfizieren seither wie die Wilden", berichtet die Leiterin, die laufend präsent in ihren Häusern ist und auch zu Ärzten eine extra Rufbereitschaft eingerichtet hat. Freiwillig habe sie noch einen externen Experten mit der Prüfung der Befunde beauftragt, um jedes Risiko auszuschließen. Mitte der Woche erwarte sie die Ergebnisse.

Es sei das erste Mal, dass sie in langen Berufsjahren diesen Ernstfall erlebe. "Mir wurde schwarz vor Augen. Das wünsche ich meinem ärgsten Feind nicht", meint Littfinski dann. Aber gewisse Risikofaktoren könne man bei Gemeinschaftsverpflegung nicht ausschließen. "Da schwebt immer ein Damoklesschwert über uns."

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